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Die schweizerische Interessensgemeinschaft "IG SAP CH" kritisiert nach wie vor, dass die Wartungskosten von SAP in der Schweiz um 50 Prozent zu hoch seien. Ausserdem verweist die Organisation, der 80 Firmenmitglieder zugehören, darauf, dass der Umrechnungskurs für Wartung seitens SAP immer noch zwischen CHF 1.17 bis CHF 1.60 CHF fixiert sei, obwohl sich der Kurs offiziell längst bei 1.10 eingependelt habe.

Die IG SAP wehrt sich vor allem auch gegen zusätzliche Lizenzen für indirekte Nutzung, Z-Programme, Add-Ons oder generell für Mehrkosten bei der Migration nach Hana. Gerade bei der Hana-Migration und Lizenzierung sei vieles noch unklar, heisst es in einer Aussendung dazu. Trotzdem locke SAP mit Subscription-Angeboten für den vorzeitigen Kauf von Hana Lizenzen (im Prinzip auf Vorrat, - der Kunde soll später bei allfälligen Preisänderungen oder höheren Lizenzkosten profitieren).

Den konkreten Aufwand und die Kosten für ein Hana S/4-Projekt könnten Bestandskunden meist noch gar nicht beziffern, heisst es im Schreiben der Interessengemeinschaft weiters. Zum Glück bleibe noch etwas Zeit für den Reifeprozess bei SAP. Die SAP Business Suite 7 laufe erst 2025 aus der Wartung, - und bis dahin würde sich wahrscheinlich noch einiges ändern, betont die IG SAP CH.

Im Internet könne man es zudem gut nachlesen, dass es sich bei S/4 um ein neues Produkt und nicht den rechtlichen Nachfolger der Business Suite 7 handle. Dies bedeute, dass SAP-Bestandskunden für einen Releasewechsel auf S/4 neue Lizenzen kaufen müssen. "Kann es sein, dass SAP-Bestandskunden über Jahre hinweg mit ihrer Wartungsgebühr die Entwicklung neuer ERP-Software finanzieren und am Ende SAP dafür nochmals Lizenzgebühren verlangt?", wirft die IG SAP CH in den Raum. Und gibt auch gleich die Antwort darauf: "Wir meinen nein - die Migration nach S/4 muss im Rahmen der normalen Wartung als Upgrade für einen Versionswechsel kostenfrei zur Verfügung stehen."