Der globale Absatz von Industrierobotern ist im vergangenen Jahr auf hohem Niveau leicht zurückgegangen und wird dort nach Meinung der Marktforscher aufgrund der schwächelnden Weltwirtschaft vorerst wohl verharren. Konkret wurden 2023 in Fabriken weltweit rund 541.300 neue Anlagen installiert, wie die International Federation of Robotics (IFR) in Frankfurt verlauten lässt. Gegenüber dem Höchstwert aus dem Jahr davor entspricht dies einem Absatzminus von 2,1 Prozent.
Der globale Verkauf von Industrierobotern hatte 2021 erstmals die Marke von einer halben Million geknackt. Grund war die Konjunkturerholung nach dem ersten Corona-Jahr. IFR-Generalsekretärin Susanne Bieller erläutert dazu: "Das Minus hängt mit der Entwicklung in China zusammen. Dort stottert der Wachstumsmotor". Die Volksrepublik sei mit Abstand der grösste Einzelmarkt für Fertigungsroboter. Mehr als die Hälfte aller neuen Maschinen wurden im vergangenen Jahr dort errichtet. "Entgegen dem Trend ist Europa der einzige Kontinent, der einen deutlichen Anstieg bei den Installationszahlen von neun Prozent verzeichnen kann," so Bieller.
Die Zunahme ist demnach stark getrieben von der positiven Entwicklung in Deutschland, der am stärksten automatisierten Volkswirtschaft Europas. Fast ein Drittel der rund 28.400 neuen Anlagen wurden von der Autoindustrie gekauft. Und damit deutlich mehr als im Jahr zuvor. "Zahlreiche Roboter wurden für die Fertigung von E-Autos angeschafft", so Bieller. Es habe aber auch Nachholeffekte gegeben, so die Generalsekretärin. "2022 wurden zahlreiche Projekte angestossen, die durch Lieferschwierigkeiten bei Elektronikbauteilen erst später beendet werden konnten". Die Autobranche ist traditionell der grösste Abnehmer für Roboter hierzulande - steckt aktuell aber in der Krise. In der Vergangenheit hatte die Branche mit mehr Verkäufen von E-Autos gerechnet - und kräftig in neue Fabriken investiert. Diese sind aktuell nicht ausgelastet.
Die positive Entwicklung 2023 in Deutschland werde sich daher so schnell nicht wiederholen. "Die Auftragseingänge sind bereits im laufenden Jahr gesunken. 2024 und 2025 werden eher schwache Jahre. Wir erwarten einen Seitwärtstrend", machte Bieller deutlich. Erst 2026 sei in Deutschland wieder mit Wachstum zu rechnen. Global dürften die Zahlen zwar bereits im kommenden Jahr wieder zunehmen. Die vor einem Jahr angepeilt Marke von jährlich 600.000 neuen Robotern rückt aber zunächst in die Ferne.