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Das Departement Informatik der Hochschule Luzern (HSLU) ist dem 2017 in Kanada gegründeten "Blockchain Research Institute" (BRI) beigetreten, das zu den wichtigsten Blockchain-Forschungsnetzwerken weltweit zählt. Dem BRI gehören zahlreiche international tätige IT-Unternehmen, Banken, Universitäten sowie staatliche Institutionen an. Es fördert die Erforschung der Blockchain-Technologie und vernetzt Akteure aus Forschung, Wirtschaft und Politik. Das BRI unterhält zudem ein umfangreiches Repositorium von Blockchain-Forschungsprojekten.

Projektleiter und Blockchain-Forscher Tim Weingärtner erläutert dazu: "Durch die Mitgliedschaft können wir den Austausch mit anderen Institutionen und Unternehmen auf den schnell wachsenden Themengebieten dezentrale Netzwerke und Blockchain-Anwendungen intensivieren. Unsere Mitarbeitenden und Studierenden profitieren ausserdem vom Zugang zu den zahlreichen Forschungsberichten des BRI."

Ein besonderes Augenmerk von BRI Europe richtet sich laut Mitteilung auf die Förderung der sogenannten Blockchain for Good. Damit sind Blockchain-basierte Anwendungen gemeint, die auf das Gemeinwohl fokussieren. Weingärtner nennt zwei Beispiele für "Blockchain for Good"-Projekte an der HSLU:
- Informatik-Studierende entwickelten 2022 in einer Summer School gemeinsam mit Forschenden der kanadischen University of British Columbia Ansätze für eine Blockchain, in der Flüchtlinge ihr Hab und Gut sicher dokumentieren können – unabhängig von Behörden in ihrem Heimatland, die unter Umständen nicht vertrauenswürdig sind oder schlicht aufgehört haben, zu funktionieren.
- HSLU-Forschende unter der Leitung von Marc Zimmermann und Tim Weingärtner entwickelten gemeinsam mit dem Sozialamt Zug das Konzept eines Blockchain-basierten Falldossiers fürs Sozialwesen. Sozialhilfebezügerinnen und -bezüger verwalten die darin vorhandenen Informationen selbst und geben diese bei Bedarf punktuell an die zuständige Behörde frei. So könnte der Datenschutz im Sozialwesen verbessert und Abläufe vereinfacht werden.

Die HSLU und das BRI werden in den nächsten Wochen gemeinsame Projekte definieren, wie Weingärtner weiters wissen lässt. Dies dürften in einem ersten Schritt gemeinsame Forschungskonferenzen sein.