HPEs 5G Core Architektur (Bild: zVg)

Der US-amerikanische IT-Riese Hewlett Packard Enterpris (HPE) hat mit 5G Core Stack eine cloud-native Kernnetz-Plattform vorgestellt, die die Abhängigkeit von einzelnen Netzausrüstern verhindern soll. Der Konzern mit Sitz im kalifornischen Palo Alto will die Ausrüstung als vorintegrierte Software- und Hardware-Plattform im As-a-Service-Modell bereit stellen, bei der nach Nutzung abgerechnet wird. Der HPE 5G Core Stack soll gemäss Mitteilung in der zweiten Jahreshälfte 2020 über das Programm HPE Greenlake verfügbar werden.

Die gemäss HPE voll ausgestattete, schlüsselfertige Lösung für das 5G-Kernnetz umfasst containerisierte Netzwerkfunktionen (CNF) von HPE und Partnern, ein Shared Data Environment (SDE), eine gemeinsame PaaS-Architektur (Platform as a Service), Ende-zu-Ende-Management und -Orchestrierung (Mano) und ein Automatisierungs-Framework.

Traditionell ist die Telko-Branche auf proprietäre, vertikal integrierte Systeme angewiesen. Mit dem HPE 5G Core Stack dagegen sollen sich Netzwerkfunktionen nach Bedarf austauschen lassen. "Offenheit ist für den evolutionären Charakter von 5G unerlässlich", kommentiert dazu Phil Mottram, Vice President und General Manager des HPE-Geschäftsbereichs Communications and Media Solutions. "In Zukunft werden Dienste über 3G-, 4G-, 5G-, Wi-Fi- und Edge-Netzwerke bereitgestellt werden. Deshalb müssen Dienste-Anbieter ihre Betriebskosten senken und für mehrere Technologien offen sein, ohne sich auf einen Netzausrüster festzulegen."

Darüber hinaus hat HPE auch den neuen Service Aruba Air Pass lanciert, der einen besseren Übergang zwischen Mobil- und WLAN-Netzen bieten soll. In Kombination mit Aruba Air Slice sollen Netzbetreiber ihre 5G-Reichweite zu WLAN-Nutzern und IoT-Geräten erweitern können.

Einige Netzbetreiber haben schon begonnen, 5G-Zugangsnetze (Radio Access Networks) bereitzustellen. Der volle Nutzen von 5G erschliesst sich nach Meinung von HPE aber erst, wenn diese mit 5G-Kernnetzen kombiniert werden. Dies erlaube ganzheitliches Management, gemeinsame Datennutzung und das sogenannte "Slicing", also die Aufteilung in virtuelle 5G-Netze für bestimmte Einsatzzwecke.