Direkter Vergleich: konventioneller (links) versus MIT-3D-Druck (Foto: mit.edu)

Ingenieure des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben ein neues 3D-Hochglanz-Druckverfahren entwickelt. MIT-Forscher Michael Foshey und sein Team nutzen hierzu ein kombiniertes Hardware- und Software-Drucksystem, das handelsübliche Lacke verwendet, um Objekte mit realistischem Glanz zu versehen. Das neue Verfahren ermöglicht etwa Kopien von Kunstwerken, die vom Original kaum noch zu unterscheiden sind. Es könnte auch eingesetzt werden, um realistisch aussehende Prothesen herzustellen.

Der neue MIT-Drucker scheidet unterschiedlich grosse Tröpfchen Druckertinte ab. Kleine dünnflüssige Tröpfchen ergeben eine glatte und damit glänzende Oberfläche. Tinten, die eher eine Konsistenz wie Honig haben, sorgen für ein mattes Finish. Das liegt daran, dass dünnflüssige Tinten verlaufen und eine glatte Oberfläche bilden, die Licht reflektiert, also glänzend erscheinen. Dickflüssige Tinten bilden dagegen eine Schicht, aus der Moleküle herausragen. Sie ist ein wenig rau, sodass Licht in alle Richtungen gestreut wird. Das Objekt sieht matt aus.

Die Düsen von normalen Druckern arbeiten nur dann zuverlässig, wenn die verwendete Tinte eine genau definierte Viskosität hat. Weicht sie ab, verstopfen sie. Unterschiedliche Viskositäten kann auch Fosheys Drucker nicht verarbeiten. Sein Team arbeitet abwechselnd mit drei unterschiedlichen Einheitstinten, die mal schneller, mal langsamer aus der Düse herausschießen. Das gelingt ihnen über eine Veränderung des Drucks im Vorratsbehälter. "Je schneller es geht, desto mehr breitet das Tröpfchen sich aus, sobald es auf die Oberfläche auftrifft", unterstreicht Foshey. Umso glänzender wird die Oberfläche. Langsame Tröpfchen bilden dagegen winzige Klümpchen, an denen Licht gestreut wird.