Sensor-Anzug und Handy: sollen Höchstleistung ermöglichen (Foto: nus.edu.sg)

Forscher der National University of Singapore (NUS) haben einen akkulosen Smart-Suit entwickelt, der einfach via Smartphone mit Strom versorgt wird. Die darin verbauten Sensoren sammeln physiologische Daten zu Haltung, Lauf und Gang. Das System soll zunächst Sportlern helfen, eben diese zu verbessern und so einerseits die Leistung zu steigern und andererseits Verletzungen vorzubeugen. Auch weitere, klinische Anwendungen sind denkbar.

Gängige Fitness-Tracker liefern nur begrenzte Daten von einem Punkt am Körper, während komplexe klinische Systeme zur Haltungs- und Ganganalyse nicht für die Nutzung auf dem Sportplatz taugen. Idealer wäre da ein leichtgewichtiges System, das Daten an verschiedenen Körperstellen im normalen Training liefern kann. Der Smart-Suit des Teams um John Ho, Professor am NUS Institute for Health Innovation and Technology, soll eben diese Lücke füllen und einen Physio-Datenschatz direkt vom Platz liefern.

Dazu überträgt ein Netz induktiver Fäden NFC-Signale eines mitgeführten Handys an eigens entwickelte Sensoren auf verschiedenen Stellen am Körper. "Unser Smart-Suit funktioniert mit den meisten modernen Smartphones, die zugleich als Stromquelle als auch als Display für die Sensordaten fungieren", sagt Ho. Beim aktuellen Prototyp kann ein Smartphone so immerhin bis zu sechs Sensoren betreiben und deren Daten sammeln. Die Sensoren und der Anzug kommen dabei ohne eigene Akkus aus, was unnötiges Gewicht einspart.

Zwar kann das System auch gängige Vitaldaten wie die Körpertemperatur messen. Doch die wichtigste Funktion des Smart-Suits ist laut Forschern eigentlich, dass er die genaue Postion der Wirbelsäule an mehreren Punkten erfasst. Eben diese Information sei bislang schwer in Echtzeit zu erfassen. Dabei kann sie entscheidend dazu beitragen, die Haltung eines Sportlers zu optimieren. Das senkt das Verletzungsrisiko, zudem kann eine Korrektur ineffizienter Bewegungsabläufe die Leistung deutlich verbessern.

Das Team will nun weitere Sensoren für den Anzug entwickeln, um noch mehr Daten zu sammeln und Athleten somit ein noch effizienteres Training zu ermöglichen. Doch könnte der Anzug auch abseits des Sports Anwendung finden, beispielsweise in der Diagnose von Wirbelsäulenproblemen oder für die Langzeit-Gesundheitsüberwachung.