Symbolbild: Shein-Kleidung auf einem Markt in Mexiko (Bild: Mictlanncihuatl/ CC BY-SA 4.0)

Der Billig-Onlinehändler Shein wird in Frankreich zur Kasse gebeten. Das Unternehmen mit Sitz in Singapur erhält wegen betrügerischer Geschäftspraktiken eine Rekordstrafe in Höhe von 40 Millionen Euro aufgebrummt. Shein verkauft Fast Fashion, die in hoher Geschwindigkeit designt, in China hergestellt und zu niedrigen Preisen verkauft wird. Wegen seiner Geschäftspraxis ist der Online-Händler international umstritten. Jedenfalls hat die französische Wettbewerbsbehörde DGCCRF in einer Untersuchung Verstösse in Bezug auf Preisnachlässe festgestellt, wie das Wirtschaftsministerium in Paris wissen lässt.

Konkret wird Shein vorgeworfen, Preise zu erhöhen, bevor eine Rabattaktion eingeführt wird. Zudem würden bei der Angabe von Referenzpreisen frühere Preisnachlässe nicht berücksichtigt. Den Verbrauchern werde der teils falsche Eindruck vermittelt, bei Shein "sehr gute Angebote“ zu erhalten, erklärte die französische Wettbewerbsbehörde. Sie untersuchte nach eigenen Angaben zwischen Oktober 2022 und August 2023 die Preise von Tausenden Produkten auf der Shein-Website. Dabei sei festgestellt worden, dass es bei 57 Prozent der überprüften Anzeigen "keine Preisreduktion“ gab. In jedem fünften Fall sei der Rabatt niedriger ausgefallen als angekündigt. Bei elf Prozent der Angebote habe es sich sogar effektiv um Preiserhöhungen gehandelt, heisst es.

Im Rahmen einer Stellungnahme erklärte Shein gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, im März 2024 über die Beanstandungen der französischen Wettbewerbsbehörde in Kenntnis gesetzt worden zu sein. Das Unternehmen versicherte, es habe "die erforderlichen Korrekturmassnahmen unverzüglich umgesetzt“.