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Auch Computerriese Hewlett-Packard (HP) springt auf den Ultrabook-Zug auf. Als frisches Erstmodell für 2012 bringt das Unternehmen den 13-Zöller "Folio 13". Das dezidiert für den Business-Einsatz beworbene Gerät punktet mit passabler Hardware und guter Leistung, liegt in Sachen Akkuleistung jedoch deutlich unter seinen Versprechen. pressetext hat den mobilen Rechner getestet.

Verpackt in ein ansprechendes und gut verarbeitetes Alu-Case im Brushed-Metal-Look werkt ein Intel Core i5-2467M Dualcore-Prozessor mit einer Taktung von 1,6 GHz. Ebenso verbaut sind vier Gigabyte Arbeitsspeicher, die jedoch nur durch Tausch erweitert werden können, da es nur einen enzigen DIMM-Steckplatz gibt. Als Betriebssystem ist Windows 7 Professional in der 64-Bit-Ausgabe vorinstalliert.

Zu den Bordmitteln gehören n-WLAN, ein Gigabit-LAN-Port, zwei USB-Anschlüsse (davon einer nach neuem 3.0-Standard), ein HDMI-Ausgang, WiDi-Support und ein Kombi-Stecker für Kopfhörer oder Headset. Das Security-Management steuert ein TPM-1.2-Chip.

Blitzstart durch SSD-Festplatte

Ein markanter Punkt ist die integrierte SSD-Festplatte mit einer Kapazität von bis zu 128 Gigabyte. Diese bietet zwar weniger Platz als ihre Sata-Gegenstücke in vergleichbaren Rechnern und Laptops, soll aber mit schnellen Zugriffszeiten punkten. Und dies tut sie in der Tat. Vom Start des Ultrabooks bis zum Aufruf des Desktops vergehen im Schnitt rund 20 Sekunden. Sequentielle Leseraten von rund 220 MB/s bzw. 160 MB/s bei Zufallsblöcken bestätigen den Eindruck, die Schreibrate bleibt bei beiden Modi konstant bei etwa 190 MB/s.

Die ermittelten Werte ergaben sich bei mehreren Durchläufen mit kleinen (100 MB) und grösseren (4.000 MB) Datenmengen. Mit einer Zugriffszeit von 180 Millisekunden (Lesen) und 12 Millisekunden (Schreiben) ist eine insgesamt überzeugende Performance gegeben.

Der Intel-HD-3000-Grafikchip bildet den Flaschenhals in Sachen Leistung. Während Arbeiten und Surfen kein Problem darstellen, scheitert er an grafisch aufwendigeren Tasks. Für vertiefende Videobearbeitung oder gar dem Genuss aktueller Unterhaltungssoftware ist das Folio 13 weder geeignet noch gedacht. Das Zusammenspiel der Komponenten funktioniert für das anvisierte Anwendungssegment jedoch gut. Auch Full-HD-Videos (MKV, AC-1, 20 Mbit/s) werden nach einigen Sekunden Vorlaufzeit mit Ruckeln schliesslich problemlos wiedergegeben.

Der mit 1366 x 768 Pixeln auflösende Bildschirm liefert satte Farbwiedergabe, könnte seine Inhalte im Detail aber eine Spur schärfer darstellen. Da es sich um sehr stark spiegelndes ein Glare-Type-Display handelt, ist ohne entsprechender Folie zur Entspiegelung von Ausseneinsätzen bei sonnigem Wetter abzuraten. Die integrierten Lautsprecher nach "Dolby Advanced Audio"-Standard liegen klar über dem akustischen Niveau üblicher Einbauboxen. Jedoch klingt die Wiedergabe von tiefen und mittleren Tonlagen bisweilen etwas dumpf, glänzt aber in höheren Bereichen, solange die recht eindrucksvolle Maximallautstärke nicht ausgereizt wird.

Das Folio 13 ist im Normalbetrieb praktisch nicht zu hören und auch bei erhöhter Last in einer Büroumgebung kaum wahrnehmbar. Erst wenn das System, wie beim durchgeführten Grafikbenchmark, an seine Grenzen geführt wird, wird ein deutlich merkbarer Lärmpegel durch die Lüftung erreicht.

Akkulaufzeit enttäuscht

In ein paar Punkten ist jedoch Kritik angebracht. So hinkt die Verarbeitung der Tastatur dem restlichen Eindruck nach, insbesondere manche Tasten am Rand weisen einen etwas "wabbeligen" Druckpunkt auf. Auch muss für einen Akkutausch das Ultrabook auf der Unterseite aufgeschraubt werden. Zudem könnte das Multitouch-Trackpad in Sachen Gestenerfassung präziser arbeiten. Deutlich schwerer wiegt jedoch die Tatsache, dass die von HP angegebenen 9,5 Stunden Laufzeit klar verfehlt werden.

Bei normaler Nutzung als Office-Gerät ist nach sechs und sieben Betriebsstunden Schluss - und dies, obwohl die CPU ausgesprochen sparsam arbeitet, denn ein dauernder Betrieb unter Vollauslastung des Prozessors führt im Vergleich zu Einbussen von gerade einmal 40 Minuten. Wäre eine leichte Unterschreitung der beworbenen Ausdauer allgemein wenig verwunderlich gewesen, so ist eine Differenz von 30 Prozent bei einem mobilen Rechner eine durchaus signifikante Abweichung.

Fazit: Passable B2B-Maschine

Wer mit diesem Hauptmanko leben kann oder ohnehin meist Zugang zu einer Stromquelle hat, wird mit dem Folio 13 als Arbeitsgerät zufrieden sein. Einschränkungen ergeben sich leistungsbedingt nur für grafisch aufwendige Tätigkeiten. Der Preis liegt mit rund 1.000 Euro über dem Schnitt für ähnliche Geräte mit konkurrenzfähiger Ausstattung, rechtfertigt sich aber durch die anzunehmend langlebige Bauweise.