Die Facebook-Mutter soll gegen Tiktok lobbyiert haben (Bild:Meta)

Dass immer mehr Jugendliche von den Plattformen des Facebook-Konzerns Meta zu Tiktok wechseln, ist auch dem US-Konzern nicht entgangen. Um die Gefahr aufkommender Konkurrenzplattformen im Keim zu ersticken, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man kauft die Plattform auf, wie Facebook das mit Instagram und Whatsapp getan hat, oder man versucht diese über geschicktes Lobbying zu diskreditieren.

Im Fall des chinesisch geführten Konkurrenten Tiktok wählte Meta offenbar den zweiten Weg. Laut Informationen der "Washington Post" soll der Facebook-Konzern rechtskonservative Politberater engagiert haben, um eine Anti-Tiktok-Kampagne zu befeuern. Über Nachrichtenartikel, Kommentare und Leserbriefe sollte die Videoplattform als "echte Gefahr" für die Jugend ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden.

Teilweise wurden Berichte in Lokalmedien platziert, die vor neuen gefährlichen Tiktok-Trends warnten – etwa der Zerstörung von US-Schuleinrichtungen durch Kinder und Jugendliche. Dabei verschwiegen wurde allerdings, dass manche der Trends auf den Meta-Plattformen ihren Ausgang nahmen und erst später auf Tiktok überschwappten.

Auch dass Tiktok persönliche Daten an China liefere, gehörte zu dem Narrativ, das schliesslich von politischen Kreisen bis hin zum damaligen US-Präsident Donald Trump aufgegriffen wurde. Meta hat die Vorwürfe der "Washington Post" nicht in Abrede gestellt und die in Auftrag gegebene Kampagne verteidigt.