E-Mail-Datenpanne beim britischen Verteidigungsministerium (Symbolbild: iStock)

Nach dem überstürzten Abzug aus Afghanistan hat das britische Verteidigungsministerium einem BBC-Bericht zufolge mit einer Datenpanne das Leben von mehr als 250 afghanischen Übersetzern in Gefahr gebracht. Die elektronischen Adressen der Mitarbeiter seien in einer E-Mail der Behörde für alle Empfänger sichtbar gewesen, berichtete der Sender heute. In einigen Fällen sei die E-Mail-Adresse mit einem Foto verknüpft gewesen.

Das Ministerium leitete eine Untersuchung ein und bot den Betroffenen Hilfe an, von denen sich noch viele in Afghanistan aufhalten und vor den militant-islamischen Taliban verstecken. Der ehemalige Verteidigungsstaatssekretär Johnny Mercer kritisierte, die Regierung habe sich zu sehr für ihre Evakuierungsmission aus Kabul öffentlich gelobt.

Es ist bereits der zweite grosse Datenskandal im britischen Verteidigungsministerium in diesem Jahr. Im Juni hatte ein Mitarbeiter sensible Unterlagen an einer Bushaltestelle vergessen.