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Die grossen Entwickler von autonomen Fahrzeugen rüsten sich mit frischen Investorengeldern in Milliardenhöe für den Kampf um den Strassenverkehr der Zukunft. Robotaxi-Spezialist Cruise zum Beispiel erhält einen Milliardenkredit von der Konzernmutter General Motors, während die Google-Schwesterfirma Waymo 2,5 Milliarden Dollar von diversen Investoren an Land ziehen kann.

Laut einem Blogeintrag von Firmenchef Dan Ammann sei bei Cruise die Kriegskasse durch den neuen GM-Kredit in Höhe von 5 Milliarden Dollar nun auf 10 Milliarden Dollar angewachsen. Das sei ein hoher, aber angesichts der anstehenden Investitionen auch ein notwendiger Betrag, so Ammann. Cruise will eigenem Bekunden zufolge 2023 Robotaxis auf die Strassen in Dubai bringen. Bis zum Jahr 2030 soll dort eine Flotte aus 4000 Fahrzeugen einsatzbereit sein. Das Unternehmen, das mehrheitlich GM gehört und zugleich Milliarden von Investoren wie Honda und Microsoft anlockte, testet seit Jahren selbstfahrende Elektroautos in San Francisco und will auch dort mit einem Robotaxi-Dienst loslegen. Cruise stellte Anfang 2020 seinen Prototypen mit dem Namen Origin vor. Das Fahrzeug soll komplett ohne Lenkrad und Pedale auskommen. Cruise will die Produktion des Modells im kommenden Jahr in einem GM-Werk in Detroit aufnehmen. Im Moment werden Fahrzeuge einer Vorserie aus knapp 100 Origin-Wagen gebaut.
Auch in der Eigenentwicklung erhöht GM die Investitionen in Elektromobilität sowie in selbstfahrende und vernetzte Autos massiv. Bis Ende 2025 will der grösste US-Autobauer laut neuen Ankündigungen rund 35 Milliarden Dollar in diese Geschäftsbereiche buttern. Das ist rund ein Drittel mehr als zuletzt geplant war.

Was Waymo anbelangt, so beteiligen sich neben dem Mutterkonzern Alphabet auch der Autohändler Autonation sowie verschiedene Finanzinvestoren an der Geldspritze. Waymo betreibt bereits einen Robotaxi-Dienst in Teilen der Stadt Phoenix in Arizona - zum Teil ohne Sicherheitsfahrer am Steuer.

Und auch andere Autokonzerne nehmen viel Geld in die Hand. So peilt der grosse GM-Rivale Volkswagen ebenfalls bis 2015 Investitionen von insgesamt 73 Milliarden Euro in Elektro-Technologien und Digitalisierung an.