Bricht Twitter-Übernahme ab: Elon Musk (gezeichnet von Ijro auf Pixabay)

Was sich seit längerem schon abgezeichnet hat, ist nun eingetreten. Der Multimilliardär und Tesla-Gründer Elon Musk erklärte seine Vereinbarung zum Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter am Freitag Abend für aufgelöst. Twitter allerdings will dagegen Mittel ergreifen und sich zur Wehr setzen.

Laut Musk habe der Mikroblogging-Dienst mehrere Punkte der Übernahmevereinbarung gebrochen und verwies dabei auf den seit Wochen anhaltenden Streit darüber, wie gross der Anteil gefälschter Nutzerkonten sei: Es gebe "Grund zu der Annahme, dass die tatsächliche Zahl der gefälschten oder Spam-Accounts auf der Twitter-Plattform höher ist als die Zahl von weniger als fünf Prozent", die der Dienst angegeben hatte, betonte der Techmilliardär. Bei diesen Accounts geht es um Bots – Computerprogramme, die mittels Algorithmen mit Nutzern interagieren und dabei vorgeben, echte Menschen zu sein. Die "Washington Post" hatte bereits am Donnerstag berichtet, der Deal sei ernsthaft gefährdet, weil Daten über gefälschte Nutzerkonten nach Musks Ansicht nicht verifiziert werden könnten.

Nun droht ein Rechtsstreit, denn Twitter will sich gegen die Auflösung des Vertrages wehren. Musk und Twitter hatten eine Strafe von einer Milliarde Dollar vereinbart, falls eine Partei vom Deal zurücktritt. Da Twitter auf Vollzug pocht, dürfte es für Musk rechtlich schwierig werden. Man wolle den Verkauf zum dem mit Musk vereinbarten Preis, also 44 Milliarden Dollar, durchsetzen und dafür auch vor Gericht ziehen, hiess es in einem Tweet von Twitter-Verwaltungsratschef Bret Taylor am Freitag. Man sei zuversichtlich, in dieser Frage recht zu bekommen.