In einem weiteren Schritt auf dem Weg zu "eHealth" wurde jetzt ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, das einheitliche IT-Standards für das österreichische Gesundheitswesen bringen soll. Betrieben wird die Initiative von der Organisation „Austrian Standards“ für Standardisierung und Innovation, die digitale Technologien als Lösung für die Herausforderungen im österreichischen Gesundheitssystem sieht.

Um Reibungsverluste durch divergente oder parallel entwickelte neue Standards im Bereich "eHealth" zu minimieren und eine bessere Abstimmung zu forcieren, haben Vertreterinnen und Vertreter der Organisationen, die diese Regeln und Standards entwickeln die Vereinbarung jetzt unterzeichnet. Darin bekennen sich die teilnehmenden Institutionen zur Zusammenarbeit in den Bereichen IKT und Gesundheitswesen.

Die digitale Vernetzung im österreichischen Gesundheitswesen geht laut einer Aussendung zügig voran und erfordert zunehmend einheitliche Standards und Regeln für den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Das umfasst die elektronische Gesundheitsakte ELGA, das Epidemiologische Meldesystem, mit dem in Österreich Infektionskrankheiten überwacht werden und in das Labore und Ärzte ihre Meldungen elektronisch einspeisen und weitere Projekte wie der "e-Impfpass" oder der elektronische Antrag auf Heilverfahren, die in Entwicklung sind. "Nur durch ein reibungsloses und kompatibles Zusammenspiel zwischen den unterschiedlichen IT-Systemen der Institutionen im Gesundheitswesen können die Vorteile von 'eHealth' zum Nutzen der Patientinnen und Patienten voll ausgeschöpft werden. Doch gerade an den Schnittstellen zwischen den einzelnen Organisationen treten in der Praxis durch unterschiedliche Standards immer wieder ungewollte Hindernisse auf", so Annette Altenpohl, Komitee-Managerin bei Austrian Standards.

Die Vorteile der standardisierten digitalen Technologien und die organisationsübergreifende Abstimmung bei der Entwicklung von Regeln seien die zur Senkung der Kosten und langfristige Investitionssicherheit. Die teilnehmenden Organisationen haben bereits vor zehn Jahren erstmals ein "Memorandum of Understanding" unterzeichnet. Seit 2013 treffen sich die Mitglieder drei Mal jährlich beim "Österreichischen Interoperabilitätsforum" (IOPF) zum Informations- und Erfahrungsaustausch über aktuelle Entwicklungen von IT-Standards im Gesundheitsbereich. Im Rahmen dieser offenen Plattform konnten in den gemeinsamen Diskussionen bereits mehrmals die geeignetsten IT-Standards für die Erfordernisse des Gesundheitswesens definiert und umgesetzt werden.

Unterzeichnet wurde das neue "Memorandum of Unterstanding" von Elisabeth Stampfl-Blaha (Austrian Standards), Franz Hoheiser-Pförtner (Komitee 238 "Medizinische Informatik"), Stefan Sabutsch (HL7 Austria), Herlinde Toth (Dicom Austria), Alexander Schanner (IHE Austria) sowie Gregor Herzog (GS1 Austria).