Digitalisierung: Nachholbedarf bei konsularischen Diensten (Symbolbild: Adobestock)

Zwar funktionieren die konsularischen Dienste bei den Schweizer Vertretungen im Ausland gut, jedoch bestehe bei der Digitalisierung Nachholbedarf, wie die eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) in ihrem jüngsten Bericht festhält. In den Botschaften und Generalkonsulaten würden die Mitarbeitenden in der Digitalisierung eine Gefährdung ihrer Arbeitsplätze sehen, deshalb müssten sie stärker in den Wandel miteinbezogen werden, heisst es sinngemäss.

Gemäss dem EFK-Report bewahren die Vertretungen die Unterlagen der AuslandschweizerInnen immer noch in Papierformat auf. Ohne elektronische Archivierung und digitalisierte Dossierführung sei es aber schwierig, das Personal zum papierlosen Arbeiten zu bewegen.

Neben der Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes bei steigender Digitalisierung verunsicherten Konsulatsschliessungen und die Zusammenfassung der Angebote in mittlerweile sechzehn regionalen Konsularzentren das Personal vor Ort. Die von der Zentrale in Bern vorgegebene Richtung werde als realitätsfremd angesehen. Deshalb müssten die Angestellten vor Ort stärker in den digitalen Wandel eingebunden werden. Und auch die Nutzer müssten die konsularischen Dienste von Anfang an in die Entwicklung eines Online-Service einbeziehen, denn die aktuellen Angebote würden zu wenig genutzt.

Dem EFK-Bericht zufolge ist das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bei IT-Projekten von anderen Ämtern abhängig, etwa bei Zivilstands- und Umzugsmeldungen, Identitätsausweisen oder Renten. Die Schnittstellen seien indessen nicht automatisiert, so dass diese Dokumente per Post oder E-Mail versandt würden.

Darüber hinaus erteilt die EFK den konsularischen Diensten jedoch allgemein gute Noten. Die Fälle von konsularischem Schutz seien mit etwa 650 Fällen im Jahr seltener geworden. Die Botschaften und Konsulate erhielten bei den rund 100 Krisen im Jahr Unterstützung vom Krisenmanagement-Zentrum des EDA. Bei der Covid-19-Pandemie sei das Engagement gross und gut koordiniert, attestiert die EFK dem EDA.