Eine der Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Corona-Virus in Österreich ist, dass es nicht mehr notwendig ist, für ein Medikament ein Papier-Rezept vom Arzt zu holen. Das geht ab Mittwoch über die "E-Medikation" per Telefon, die Daten über die verschriebenen Medikamente kann die Apotheke über die elektronische Gesundheitsakte (Elga) abrufen. "Bis dahin können Sie ab Montag, 16. März 2020, nach telefonischem Kontakt mit dem Patienten ein Rezept per Fax oder E-Mail an die betreffende Apotheke schicken", teilte die Wiener Ärztekammer den niedergelassenen Ärzten mit.

"Kassenärztinnen und Kassenärzte können Medikamente verschreiben, ohne dass Patientinnen und Patienten dafür eine Arztordination aufsuchen müssen", erklärt Peter Lehner, Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger. „Das ist ein wichtiger Schritt, mit dem wir die Maßnahmen der Bundesregierung zur Vermeidung der Ausbreitung des Corona-Virus unterstützen.“ Diese Maßnahme ist mit der Ärzte- und Apothekerkammer abgestimmt. Das neue Service kann bei Kassenärztinnen und Kassenärzten in Anspruch genommen werden, die mit e-Medikation arbeiten.

Konkret bedeutet das für die Patientinnen und Patienten:

  • man meldet sich telefonisch beim Arzt.

  • Die Kassenärztin bzw. der Kassenarzt verschreiben die benötigten Medikamente.

  • Das Rezept wird wie gewohnt ausgestellt. Die Informationen, welches Medikament abgegeben werden soll, gelangt über die E-Medikation elektronisch von der Arztpraxis in die Apotheke.

  • Die verschriebenen Medikamente können ohne Papierrezept unter Angabe von Name und Sozialversicherungsnummer in der Apotheke abgeholt werden. Es kann auch eine andere Person (z.B. ein Angehöriger, Betreuungsperson) das Medikament für die jeweilige Patientin bzw. den jeweiligen Patienten abholen.

"Diese Maßnahme schützt Risikopatientinnen und -patienten und entlastet sowohl die Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner als auch das Gesundheitssystem", so Lehner abschließend.