Telegram: Deutschland erhöht Druck (Bild:Telegram)

Im Kampf gegen strafbare und rechtsextremistische Inhalte will das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) den Druck auf den Messengerdienst Telegram erhöhen. Nach Informationen der "Welt" haben Behördenvertreter im Bundestagsinnenausschuss angekündigt, dass der Dienst künftig mit Löschbitten oder Datenanfragen geflutet werden soll. Obwohl Telegram bisher in diesem Bereich kaum kooperiere, sollten entsprechende Ersuche ohne Ausnahme übermittelt werden.

So würde das Ausmass deutlich werden – und der Druck für eine Zusammenarbeit möglicherweise zunehmen, hiess es. Auf Anfrage der "Welt" nannte das BKA dem Blatt zufolge das Ziel, in Zusammenarbeit mit den Polizeibehörden des Bundes und der Länder eine Kooperation mit Telegram erreichen zu wollen. Zu konkreten Äusserungen im Parlament wollte sich die Behörde nicht äussern, da die Sitzung nicht öffentlich gewesen sei, wie eine Sprecherin erklärte.

Politik und Behörden gehen zunehmend auf Konfrontationskurs zu Telegram, weil der Dienst ihrer Einschätzung nach besonders häufig von Rechtsextremisten und Anhängern von Verschwörungsmythen genutzt werde. Nach Angaben des BKA sei Telegram "hiesigen Erfahrungen" zufolge an einer Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden nicht interessiert. Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser hatte Telegram wegen seiner Verweigerungshaltung kürzlich mit der Abschaltung in Deutschland gedroht.