Erhöht Jahresziele: Deutsche Telekom (Bild: DT)

Für die Deutsche Telekom lief es im letzten Quartal auf dem Heimatmarkt besser als erwartet. Neben einer besseren Umsatzentwicklung als erwartet, konnte der Konzern mit Zentrale in Bonn auch bei den neuen Vertragskunden punkten. Die Konkurrenz stöhnte zuletzt unter den verbraucherfreundlicheren Kündigungsrechten.

Wie der Dax-Konzern wissen lässt, seien nach Abzug von Kündigungen 194.000 neue Vertragskunden unter der eigenen Marke und damit mehr als im Vorjahresquartal hinzugekommen. Die Börsianer hatten mit einem deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert von rund 161'000 gerechnet. Allerdings bekommen die Bonner so wie auch andere Wettbewerber den sogenannten TKG-Effekt zu spüren: Mit rund 45'000 neuen Breitbandanschlüssen hat sich der Wert gegenüber dem Vorjahr mehr als halbiert. Automatisch verlängerte Verträge können mittlerweile nämlich bereits nach Ablauf der Mindestlaufzeit nach einem Monat und nicht erst nach einem Jahr gekündigt werden.

Umsatzmässig konnte die Deutsche Telekom im Quartal von 1. April bis 30. Juni um fast sechs Prozent auf etwa 28 Milliarden Euro zulegen. Wobei aber die Erlöse aus eigener Kraft, also bereinigt um Wechselkurseffekte sowie Portfolioveränderungen, auf der Stelle treten. Der werthaltigere Service-Erlös mit Dienstleistungen legte unterdessen um fast 11 Prozent zu.

Das Ebitda AL, also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und inklusive Leasingkosten, kletterte gegenüber derselben Vorjahresperiode bereinigt um Sondereffekte um 5 Prozent auf rund 9,9 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft war das bereinigte Betriebsergebnis aber leicht rückläufig: Neben Wechselkurseffekten schlagen dabei die Integrationskosten infolge der Fusion von T-Mobile US mit Sprint zu Buche. Unter dem Strich sank der Nettogewinn auch wegen der Kosten infolge der Fusion der Tochter T-Mobile US mit Sprint sowie wegen eines Vergleichs nach einem Hackerangriff um rund 22 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro.

Auf das Gesamtjahr gesehen will die Deutsche Telekom beim operativen Ergebnis nun die Ziele anhaben. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten dürfte im laufenden Jahr auf rund 37 Milliarden Euro steigen, hiess es. Bislang hatte der Konzern nach einer ersten Anhebung mehr als 36,6 Milliarden Euro angepeilt. Zum Vergleich: 2021 erzielte die Telekom auf Pro-Forma-Basis einen bereinigten Betriebsgewinn von 36,5 Milliarden Euro.