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Deutsche Unternehmen drücken sich vor der Ausarbeitung individueller Mobility-Strategien. Obwohl in über 50 Prozent aller Firmen mindestens jeder zweite Mitarbeiter regelmässig von unterwegs mobil per Notebook, Smartphone oder Tablet-PC arbeitet, besteht Nachholbedarf.

Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Untersuchung der neuen Pierre-Audoin-Consultants-Tochter Berlecon Research. Das Ergebnis verwundert, schliesslich sind in 80 Prozent aller Unternehmen Smartphones im Einsatz und ein Viertel setzt auf Tablet-PCs.
Die Probleme, die sich aus fehlenden strategischen Konzepten in Hinblick auf ein Mobility-Konzept ergeben, liegen auf der Hand. IT-Chefs in vielen Unternehmen erkennen zwar den Nachholbedarf, haben aber weder ausreichend Budget noch entsprechende Investitionspläne, um diesen zu adressieren. "Oft fällt die Sichtweise in vielen Unternehmen zu Device-seitig aus. Eine sinnvolle Prozessintegration hingegen fehlt", erläutert Nicole Dufft, Senior Vice President bei PAC/Berlecon. Trotz der dominierenden Nutzung mobiler Endgeräte im Business-Alltag verfolgt nur etwa jedes dritte Unternehmen eine langfristige Mobility-Strategie. "Symptomatisch für das wenig strategische Vorgehen ist, das fast die Hälfte aller deutschen IT-Verantwortlichen ihr Budget für mobile Technologien in ihrem Unternehmen nicht beziffern kann", sagt Dufft. Und selbst wenn die Budgets bekannt sind, stehen in den meisten Fällen oft nur sehr begrenzte Mittel für Mobility-Lösungen zur Verfügung.

Nachbessern müssen viele Unternehmen bei der realistischen Veranschlagung ihrer Budgets für Mobility-Lösungen. So veranschlagt jeder dritte Betrieb für mobile Geräte, Anwendungen und Lösungen sowie Mobilfunkgebühren weniger als zehn Prozent des gesamten IT-Budgets. Das stellt viele IT-Chefs vor ein Dilemma. Sie sehen zwar in den Mobility-Bereichen akuten Handlungsbedarf, aber nur selten wird diesem mit Investitionsplänen begegnet. Somit können die Effizienz mobiler Geräte leiden und Sicherheitsrisiken unzureichend adressiert werden.

Egal, ob Apples iOS, Windows Mobile oder Blackberry-Betriebssysteme - in den meisten Betrieben müssen IT-Verantwortliche einen bunten Strauss an mobilen Betriebssystemen in die hauseigene IT integrieren. Umso verwunderlicher ist, dass trotz dieser Heterogenität der Plattformen nur ein Drittel der Unternehmen auf Divice-Management-Lösungen setzt. In der Folge steigt der Bedarf an händischer Administration, die zudem viele Ressourcen bindet. Auch die Option, Services von externen Dienstleistern zu beziehen, wird bisher kaum genutzt.