Bekommt mit dem Wall Street Journal einen prominenten Abo-Kunden: Apple (Logobild: Pixabay/Pexels)

Apple verhandelt aktuell mit Medienhäusern in den USA über ein neues Abo-Angebot, bei dem Nutzer für eine monatliche Gebühr auf mehrere Publikationen zugreifen können werden. Offenbar plant nun das "Wall Street Journal", dem Dienst beizutreten. Das berichtet die "New York Times", die selbst das Angebot gemeinsam mit etwa der "Washington Post" abgelehnt hat. Der Deal – und die Existenz des Dienstes – wird voraussichtlich am Montag öffentlich kommuniziert.

Apple will für den Dienst einen aussergewöhnlich hohen Erlösanteil: 50 Prozent will der Konzern für sein "Netflix für Nachrichten" behalten. Der Anteil des Geldes, der an die Firmen geht, werde je nach Zeit, die User mit deren Angebot verbringen, aufgeteilt. Das hat bei zahlreichen Verlagshäusern zu Widerstand geführt. So will Apple dafür Zugriff auf sämtliche Inhalte der Medienunternehmen, Daten wie E-Mail-Adressen, Kreditkartennummern und Abonnenten erhalten die Publikationen aber nicht.

Beim Verkauf digitaler Inhalte wie Apps, Musik oder virtueller Güter in Spielen hat sich eine Umsatzaufteilung etabliert, bei der 70 Prozent an die Autoren und 30 Prozent an den Plattform-Betreiber gehen. Somit ist der Anteil, den Apple für seinen Nachrichtendienst will, ungewöhnlich hoch. Der Konzern senkte vor einiger Zeit zudem den Anteil bei Abo-Gebühren auf 15 Prozent nach dem ersten Jahr. Die Abgaben sorgten zum Beispiel dafür, dass Netflix im vergangenen Jahr damit aufhörte, seine Abos auch über die Apple-Plattform zu verkaufen.