Forscher des Korea Institute of Materials Science haben das eigenen Angaben nach weltweit erste ultradünne Verbundfolienmaterial entwickelt, das über 99 Prozent der elektromagnetischen Wellen aus verschiedenen Frequenzbändern absorbiert, einschliesslich 5G, 6G, WLAN und Radar für autonomes Fahren. Dabei ist die Folie nur 0,4 Millimeter dick. Bisher eingesetzte Abschirmungen sind weitaus dicker, sodass die damit geschützten Geräte voluminöser sind als nötig. Zudem reflektieren sie den grössten Teil der elektromagnetischen Wellen, sodass diese durch den Raum vagabundieren und zur Belastung werden.
Die innovative Hightech-Folie ist den Fachleuten nach zudem flexibel und robust. Sie passt sich demnach an die Geräte an, die geschützt werden sollen und übersteht auch Belastungen unbeschadet, heisst es. Elektromagnetische Wellen, die von elektronischen Bauteilen ausgesendet werden, verursachen Störungen und Leistungseinbussen bei benachbarten Geräten. Um das zu verhindern, werden Abschirmmaterialien verwendet, die einerseits die Abstrahlung der selbst erzeugten Wellen verhindern, zum anderen vor fremden Wellen schützen.
Das Team unter der Leitung von Byeongjin Park und Sang Bok Lee hat ein magnetisches Material synthetisiert, indem es dessen Kristallstruktur veränderte, sodass es selektiv gewünschte Frequenzen absorbiert. Die Experten stellten daraus einen dünnen Film her und brachten auf dessen Rückseite ein Muster auf, das die Reflexion elektromagnetischer Wellen bei bestimmten Frequenzen drastisch reduziert. Dieses Muster deckten sie mit einem dünnen Film aus Kohlenstoffnanoröhrchen ab, die die Abschirmwirkung weiter verbessern.
"Diese Folie hat das Potenzial, die Zuverlässigkeit von drahtlosen Kommunikationsgeräten wie Smartphones und Radargeräten für autonome Fahrzeuge erheblich zu verbessern. Da die Anwendungen der 5G/6G-Kommunikation weiter zunehmen, wächst die Bedeutung von Materialien zur Absorption und Abschirmung elektromagnetischer Wellen", meint Park. Zumal diese Technik zunehmend in sicherheitsrelevanten Bereichen eingesetzt wird, etwa in Fabriken. Störungen durch elektromagnetische Wellen können dort Fehlalarme auslösen, die zu kostspieligen Produktionsausfällen führen.