Produkte aus dem Haus Amedia (Bild: Amedia)

Ein massiver Cyberangriff hat Norwegens zweitgrößten Medienkonzern Amedia lahmgelegt. Das Unternehmen könne auf unbestimmte Zeit keine Printausgaben seiner Zeitungen mehr herstellen, liess der Verlag dazu verlauten. Nach Angaben von Amedias IT-Leiter Pal Nedregotten handle es sich um einen klassischen Ransomware-Angriff, bei dem Hacker die Computersysteme verschlüsseln, um Geld für die Freigabe der Daten zu erpressen.

Amedia werde sich darauf nicht einlassen, sagte Nedregotten dem öffentlich-rechtlichen Rundfunksender NRK. Vielmehr suche der Verlag nach einer Notlösung, um die Zeitungen wieder drucken zu können. Bis die Systeme komplett wiederhergestellt seien, werde es aber "noch eine ganze Weile dauern". Onlineausgaben seien den Konzernangaben zufolge von dem Angriff nicht betroffen.

Amedia ist auf lokale und regionale Zeitungen spezialisiert, ihm gehören rund hundert Titel. Der Konzern besitzt auch grosse Zeitungsdruckereien in Russland, aber keine eigenen russischen Zeitungen. Ob das Russland-Geschäft von dem Cyberangriff ebenfalls betroffen ist, wurde in der Mitteilung nicht erwähnt.