Ctera: Das beste aus zwei Welten verbinen (Grafik: zVg)

Gegründet 2008 in Israel, propagiert Ctera seit Beginn eine hybride Speicher-Technologie, die lokale und Cloud-Angebote kombiniert. Dieser Ansatz ist im März 2020 durch eine Alternative für NAS-Umgebungen ergänzt worden, mit der Unternehmen auf einer Full-Flash-Basis lokal und in der Cloud arbeiten können. Im Zentrum steht der Ansatz, das gute alte NAS durch eine globalere Lösung zu ersetzen.

Manchmal könnte man denken, die internationale Corona-Krise kommt wie gerufen für einen Teil der IT-Industrie. Kein Tag vergeht, an dem man nicht x-beliebige Meldungen in den digitalen Postkasten bekommt, mit denen x-beliebige Produkte wegen ihrer Anti-Corona-Überlebensnotwendigkeit angepriesen werden. Das langweilt natürlich mit der Zeit, und viele PR-Abteilungen und -Agenturen wären bestens beraten, sich schnellstmöglich wieder etwas Anderes – und Besseres – einfallen zu lassen.

Auch Ctera hat es sich bei einem längeren Online-Briefing nicht nehmen lassen, unzählige Minuten mit der Aktualität der Corona-Krise und ihrer Folgen zu verbringen. Der Anlass: Eigentlich sollte Ende März wieder ein von der IT Press Tour organisierter Besuch bei israelischen IT-Unternehmen in Tel Aviv und Umgebung stattfinden. Auch ICTkommunikation (www.ictk.ch) wäre wieder dabei gewesen. Doch dann kam es anders: Israel verhängte einen kompletten Lockdown inclusive Einreisesperre für nicht-israelische Staatsbūrger. Um dennoch den Kontakt nicht abreissen zu lassen, organisierte die IT Press Tour diverse Online-Termine auf der Basis von Zoom-Sitzungen. Diese funktionierten zwar technisch gesehen, konnten aber dennoch keineswegs die geplanten Treffen mit den israelischen Startups ersetzen.

Gegründet 2008 in Israel, propagiert Ctera seit Beginn eine hybride Speicher-Technologie, die lokale und Cloud-Angebote kombiniert. Dieser Ansatz ist im März 2020 durch eine Alternative für NAS-Umgebungen ergänzt worden, mit der Unternehmen auf einer Full-Flash-Basis lokal und in der Cloud arbeiten können. Im Zentrum steht der Ansatz, das gute alte NAS durch eine globalere Lösung zu ersetzen. Insbesondere zielt man bei Ctera auf das traditionelle NAS-Angebot von Netapp für CAD und File-Anwendungen für Büros. Die Ersatzlösung sieht Ctera in dem Global File System, zu dessen Vorteilen man zählt:
- Es hat immer genug Platz zum Speichern von Daten
- die Daten befinden sich in der Nähe der Anwender
- es ermöglicht Collaboration zwischen verschiedenen Nutzern
- es reduziert die Kosten um 80 Prozent

Ctera hat heute etwa 140 Mitarbeiter weltweit, die vor allem in den grösseren Niederlassungen in Israel und in den USA arbeiten. Eine Stärke des Startups besteht darin, dass es zahlreiche Partnerschaften mit etablierten Herstellern von HPE bis Nutanix eingegangen ist.

Der technologische Ansatz von Ctera

IDC hat 2018 in einem "Executive Brief" ("Enterprise Guide for Modern Cloud-Based File Services") den Ansatz von Ctera wie folgt beschrieben: "Wenn Unternehmen Ctera einsetzen, können sie einen privaten Service für File Collaboration, Modernisierung von File-Server- und NAS-Umgebungen und Data Protection für Endgeräte und Server erzeugen. Die Ctera-Plattform besteht aus Edge-Filern (physikalische oder virtuelle Appliances) und Software-Clients, die einen gemeinsamen Ansatz für File Services in Bürostandorten, Endgeräten und Servern bieten. Eine virtuelle Gateway-Appliance für Cloud-Storage stellt lokale NAS-Funktionen zur Verfūgung und dient als eine Anlaufstelle für eine Ctera-Workstation und Agenten für Server-Backups."

Die Full-Flash-Systeme der Edge X-Series setzen auf der Hardware Simplivity von Hewlett Packard Enterprise (HPE) mit eingebauter Komprimierung, Data Deduplication und lokalem Cache auf. Liran Eshel, CEO von Ctera, spricht von einem "hyperconverged File Serving Cloud Storage Gateway". Die Simplivity-Hardware übernimmt zum Beispiel lokale Deduplizierung, während die Cloud-Deduplizierung für WAN-Umgebungen und verschiedene Sites durch Ctera optimiert wird. Die Edge X Series ist nur für HPE Simplivity Hard- und Software erhältlich, während Edge V laut Eshel eine "virtuelle Edition ist, die auf jedem anderen Server oder jeder anderen HCI-Plattform läuft und die zum Beispiel für Dell EMC, Cisco und Nutanix zertifiziert ist".

Die besondere Beziehung zu HPE sieht vor, dass Ctera die Simplivity-Lösung fur die X Series als Reseller vertreibt, während HPE seinerseits als Reseller das Software-Portfolio von Ctera anbietet – on top auf der HPE-Hardware und in Kombination mit 3PAR und Scality. Andere HCI-Partnerschaften von Ctera umfassen Cisco Hyperflex und Nutanix vSphere und Acropolis.

Die Ctera-Plattform Enterprise File Services arbeitet mit den Public-Cloud-Angeboten von AWS, Microsoft Azure, IBM Cloud sowie den Cloud-Initiativen von Dell EMC und HPE zusammen. Mit dem Edge Media Filer stellt Ctera ein Migrationstool zur Verfügung, mit dem Anwender ihre Daten auf die alternative Plattform übertragen können.

Bei Ctera ist man der Ansicht, dass man schon vor Ausbruch der Corona-Krise bestens geeignet war, den Kunden notwendige Angebote für remotes Arbeiten zu machen. Unter der Parole "The Future is REMOTE" bietet Ctera "Remote Work" (home offices, branches), "Remote Data Access" (files, servers, remote desktop), "Remote Collaboration" (file sharing, co-editing, communication) und "Remote IT" (centralized management, no on-site staff). Kunden könnten damit das "IT Gap" schliessen und unter anderem folgende Services einsetzen: Videoconferencing, File Services, VPN, VDI, Mobile, Remote Branch IT, Devops und Cloud.

Eine weitere Parole von Ctera lautet: "Your Files. Your Cloud." Damit will man den Service beschreiben, Anwender und remote Sites mit der gewählten Cloud zu verbinden, und zwar "ohne Kompromisse bei Security und Performance". Ctera legt Wert darauf, dass man besonders den Security-Aspekt im Auge habe – das Unternehmen sei sogar von Experten in Cyber Security gegründet worden. Man habe bereits 50.000 Stück der Edge Filer in 110 Ländern installieren können und besitze ausserdem 50 grosse Kunden aus der Gruppe der weltweiten Fortune 500, darunter fünf Top-Banken sowie Unternehmen aus den Bereichen Versicherungen, Medien und Telecom. Mit "Cloudplug" bietet Ctera eine Kombination von Online-Datensicherung und Cloud-Speicherung.

Das Ctera Devops SDK stellt darüber hinaus den Anwendern automatisierte Global File Services zur Verfūgung, um Filer und Portale zu installieren, User einzurichten und den Verbrauch an Ressourcen zu messen. Das Kit soll auch in der Lage sein, auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren.

Ctera Use Case (Bild: zVg)
Ctera Use Case (Bild: zVg)
Warum Ctera (Bild: zVg)
Gründe für Ctera (Bild: zVg)