Credit Suisse führt Direct Banking ein (Bild: Claudio Schwarz @ Purzelbaum on Unsplash)

Die Credit Suisse reagiert auf die wachsende Konkurrenz durch Smartphone-Banken wie die deutsche N26 oder die britische Revolut. Mit einem Ausbau ihrer digitalen Angebote will die zweitgrösste Schweizer Bank nun mehr junge Kunden anlocken. Europaweit stehen die angestammten Grossbanken im klassischen Privatkundengeschäft unter Druck. Die hohen Kosten des Filialnetzes lassen sich durch die anhaltenden Niedrigzinsen immer schwerer wieder einspielen. Und gerade die jüngere Kundschaft erledigt ihre Bankgeschäfte ohnehin gerne günstig und zeitlich flexibel online.

Einer mit der Situation vertrauten Person zufolge verfügen Privatkunden in der Schweiz über insgesamt rund 20 Millionen Konten. Davon dürften auf die Credit Suisse gerade einmal rund 1,5 Millionen entfallen. Auch die heimische Konkurrentin UBS hat festgestellt, dass die Kunden inzwischen viel stärker auf digitale Angebote setzen. Zahlungen über Online- und Mobile-Banking hätten im Schweizer Geschäft in den letzten drei Jahren um fast 60 Prozent zugenommen und machten heute mehr als drei Viertel aller Zahlungen beim Schweizer Branchenprimus aus, erklärte eine Sprecherin des Konzerns. Die UBS investiere zwischen 2018 und 2021 im Heimatmarkt etwa eine halbe Milliarde Franken in die Digitalisierung.

Die Credit Suisse wollte sich nicht dazu äussern, was im Zuge des digitalen Umbaus mit den 120 Geschäftsstellen in der Schweiz passiert. Ein Sprecher betonte aber, ein Stellenabbau sei nicht geplant. In der Einheit "Direct Banking", in der über 500 Mitarbeiter arbeiten sollen, übernehme Informatik-Spezialist Mario Crameri.