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Der 1971 im australischen Townsville geborene Wikileaks-Gründer Julian Assange hofft auf eine Freilassung unter Kautionsauflagen wegen der Coronavirus-Pandemie. Seine Anwälte sollen noch im Verlaufe dieser Woche einen entsprechenden Antrag bei einem Gericht in London einbringen, lässt die Enthüllungsplattform verlauten. Assange sei wegen seiner angeschlagenen Gesundheit im Gefängnis besonders anfällig für die Lungenkrankheit Covid-19, die von dem neuartigen Coronavirus hervorgerufen wird, heisst es zur Begründung.

Der Australier sitzt noch immer im Hochsicherheitsgefängnis HMP Belmarsh im Südosten Londons. Ein Prozess über einen Auslieferungsantrag der USA soll am 18. Mai fortgesetzt werden. Assange soll aber an diesem Mittwoch zu einer Routineanhörung per Videoschalte vor Gericht erscheinen.

Zur Erinnerung: Die US-Justiz wirft Assange vor, der Whistleblowerin Chelsea Manning - damals Bradley Manning - geholfen zu haben, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen. Dabei soll Washington zufolge insbesondere die Sicherheit von US-Informanten aufs Spiel gesetzt worden sein. Bei einer Verurteilung in allen 18 Anklagepunkten drohen dem gebürtigen Australier bis zu 175 Jahre Haft. Assange bestreitet die Vorwürfe. Seinen Anwälten zufolge sind die Anklagepunkte konstruiert, um an Assange ein Exempel zu statuieren. Sie sehen in dem Verfahren einen Angriff auf die Meinungsfreiheit und fordern seine Freilassung. Die Wikileaks-Enthüllungen hatten unter anderem zur Aufdeckung von Kriegsverbrechen durch US-Soldaten geführt. Zahlreiche Prominente und Menschenrechtsorganisationen fordern seit langem schon vehement die Freilassung von Julian Assange.