Der Haupteingang des Cern (Bild Brücke Osteuropa/CC BY-SA 3.0)

Die europäische Organisation für Kernforschung (Cern) mit Sitz in Genf will der Zusammenarbeit mit Russland und Belarus aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ein Ende setzen. Gemäss Mitteilung der renommierten Forschungseinrichtung hat der Cern-Rat beschlossen, die Kooperationsabkommen nach ihrem Auslaufen im Jahr 2024 nicht mehr zu erneuern. Die 23 Mitgliedsstaaten der Organisation hatten den Beobachterstatus Russlands bereits im März sistiert.

Das Cern bekräftigte in der Aussendung seine "entschiedene Verurteilung“ der russischen Invasion der Ukraine. Das Cern sei nach dem Zweiten Weltkrieg für die friedliche Forschung gegründet worden, erklärte die Organisation. Der Angriffskrieg Russlands mit der Unterstützung von Belarus widerspreche diesen Werten. Die Tür für eine weitere Zusammenarbeit bleibe aber offen, "falls die Umstände das in Zukunft erlauben“, liess der Generaldirektorin Fabiola Gianotti verlauten. Die Lage werde sorgfältig beobachtet, und die Organisation werde jede weitere Entscheidung vor dem Hintergrund der Entwicklungen in der Ukraine treffen.

Das Cern betreibt in der Nähe von Genf den grössten Teilchenbeschleuniger der Welt. Die Kooperationsverträge mit anderen Ländern werden nach Ablauf ihrer fünfjährigen Frist normalerweise stillschweigend verlängert. Das derzeitige Abkommen mit Belarus endet im Juni 2024, mit Russland Ende 2024.