Datenschutz: Verstösse auf Rekordlevel (Bild: Fotolia/Momius)

Fast eine Milliarde Euro soll der Betrag sein, den Datenschutzbehörden europaweit im dritten Quartal dieses Jahres für Verstösse gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gefordert haben. Damit ist ein neuer Rekord erreicht, wie die Finanzanalysten von Finbold resümieren. In den ersten beiden Quartalen wurden Strafen von rund 50 Millionen Euro verhängt, im gesamten Jahr 2020 waren es rund 306 Millionen.

Der Hauptgrund für den massiven Anstieg ist eine Busse, die in der vergangenen Woche gegen Amazon erlassen wurde: Der Konzern muss demnach 746 Millionen Euro zahlen für das massive Targeting von Nutzern im Web, um personalisierte Werbung auszuspielen. Nutzerinnen und Nutzer können den Einsatz des Targeting auf der Webseite des Online-Marktplatzes nämlich nicht ablehnen, obwohl die DSGVO eine freie Wahl vorsieht. Rechtskräftig ist die Strafe allerdings nicht, der US-Konzern will sie anfechten.

An zweiter und dritter Stelle finden sich ebenso US-Konzerne. Whatsapp soll 225 Millionen Euro zahlen – auch hier wurde der Betrag noch nicht bezahlt. Nummer drei ist Google, das aufgrund mehrerer unterschiedlicher Strafen rund 50 Millionen Euro zahlen muss. Das Länderranking führt Luxemburg aufgrund der Amazon-Strafe an, gefolgt von Irland. An dritter Stelle findet sich Italien mit 86 Millionen Euro an verhängten Strafen.