Elektronische Identität (Symbolbild: Fotolia/Peshkova)

Mit dem bestehenden Login des Bundes (CH-Login) können Nutzer auf digitale Behördenleistungen des Bundes zugreifen. Neu können dazu jetzt auch kantonale elektronische Identitäten genutzt werden. Zudem werde die elektronische Identität der Schweizer Hochschulen angeschlossen, heisst es in einer Mitteilung der Bundeskanzlei.

Nutzer der Schaffhauser eID+ und der edu-ID der Schweizer Hochschulen gehören gemäss den Angaben zu den ersten, die von der Erweiterung profitieren. Sie können mit ihrem Login per sofort auf die digitalen Behördenleistungen des Bundes zugreifen. Mit weiteren Kantonen führe der Bereich Digitale Transformation und IKT-Lenkung (DTI) der Bundeskanzlei Gespräche. Ziel sei es, dass möglichst alle kantonalen elektronischen Identitäten, kurz eID, an das zentrale Loginsystem des Bundes angeschlossen werden.

Ist eine eID-Lösung angeschlossen, können sich die Anwender damit direkt beim Bund einloggen ohne zusätzliche Registrierung. So kann man etwa neu mit einer Schaffhauser eID+ oder der edu-ID zum Beispiel:
- via Behördenportal easygov.swiss ein Unternehmen gründen,
- sich bei der Regionalen Arbeitsvermittlung (RAV) anmelden (www.job-room.ch) oder
- die Buchungsplattform des Bundesamtes für Sport nutzen (booking.baspo.admin.ch)

Applikationen der Steuerverwaltung (www.estv.admin.ch) und des Agrarbereichs (www.agate.ch) werden voraussichtlich noch dieses Jahr aufgenommen. Nutzer können frei wählen, welches Zugangsmittel sie gegenüber der Bundesverwaltung nutzen möchten: die edu-ID, eine angeschlossene kantonale eID oder weiterhin das sogenannte CH-Login des Bundes.

Das CH-Login und die bestehenden kantonalen elektronischen Identitäten ersetzen nicht die geplante staatliche E-ID des Bundes. Diese soll auf einer staatlich betriebenen Infrastruktur beruhen und öffentlichen und privaten Stellen für die Ausstellung unterschiedlicher digitaler Nachweise zur Verfügung stehen. Mit der E-ID sollen auch neue digitale Anwendungen ermöglicht werden. Der Bundesrat hat das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) am 17. Dezember 2021 beauftragt, bis Mitte des laufenden Jahres eine Vernehmlassungsvorlage auszuarbeiten.

Bei CH-Login handelt es sich nicht um eine staatliche elektronische Identität, sondern es ist das bestehende Login des Bundes für Private und Unternehmen. Es ermöglicht den Zugang zu digitalen Behördenleistungen des Bundes und ist kostenlos. Den Grundsatz für die Nutzung eines zentralen Loginsystems hat der Bundesrat in seinem Entscheid vom 29. Juni 2016 festgehalten. Mehr als 500 Behördenleistungen können aktuell über das zentrale Loginsystem genutzt werden. Aktuell erfolgen laut Mitteilung so bereits rund eine halbe Million Logins pro Tag. Der Bereich DTI der Bundeskanzlei habe den Auftrag, weitere Webapplikationen des Bundes anzupassen, die noch eigene Logins nutzen.