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Der Kurs der Kryptowährung Bitcoin ist im Zuge ihres Sinkfluges deutlich unter die psychologisch wichtige Marke von 20.000 US-Dollar abgesackt. Die älteste und bekannteste Cyberdevise kostete am Samstag zeitweise nur noch 17.649 Dollar, etwa 14 Prozent weniger als noch am Freitag und so wenig wie seit 18 Monaten nicht mehr. Im November des vergangenen Jahres war ein Bitcoin mit rund 68.000 Dollar noch fast viermal so teuer gewesen, seit Jahresbeginn ist der Wert um mehr als 60 Prozent gefallen.

Nach Ansicht des Marktanalysten Edward Moya von The Americas Oanda zeige das Durchbrechen der 20.000-Dollar-Marke, dass das Vertrauen in die Kryptoindustrie kollabiert sei. "Es gibt zu viele Kryptowährungen und Kryptobörsen, die unter enormem finanziellem Druck stehen angesichts der Fremdkapitalkosten", erklärte Moya mit Blick auf steigende Zinsen. Viele Kleinanleger, die ihr Geld in Kryptowährungen investiert hätten, würden nun dauerhaft verschreckt. Der Kursrutsch geht einher mit deutlichen Verlusten an den weltweiten Aktienmärkten aus Sorge vor einer Rezession.

Parallel dazu gerieten zwei prominente Krypto-Projekte in Schieflage, was das Vertrauen in den gesamten Markt schmälerte und die Talfahrt beschleunigte. Erst brach das Digitalwährungsprojekt Terra-Luna zusammen, dann musste Celsius – eine Art Bank für Geschäfte mit Kryptowährungen – Abhebungen stoppen.

Traditioneller Weise sind Bitcoin und andere Digitalwährungen stets starken Schwankungen ausgesetzt, in den vergangenen Jahren gab es bereits mehrere "Krypto-Winter", etwa 2014 und 2018, in denen die Kurse stark einbrachen, bevor es später wieder nach oben ging. Dieses Mal kommt jedoch noch ein schwierigeres wirtschaftliches Umfeld als damals dazu, was die Situation noch angespannter macht.