Elektronischer Schaltkreis auf Muschelschalen (Foto: Jennifer McCann, psu.edu)

Mit einem neuen Verfahren der Pennsylvania State University (Penn State) lassen sich elektronische Schaltkreise auf beliebig strukturierte Oberflächen drucken - selbst auf menschliche Haut oder die Schale einer Muschel. "Das Drucken von Elektronik auf komplizierte Objekte kann für das Internet der Dinge wichtig werden, weil sich so Schaltkreise auf verschiedenen Objekten um uns herum miteinander verbinden lassen", so Forschungsleiter Huanyu "Larry" Cheng.

Laut den Forschern handelt es sich um ein indirektes Druckverfahren. Die Wissenschaftler haben einen dünnen Film mit einer Tinte aus Zink-Nanopartikeln überzogen, den sie auf die Oberfläche legten, die bedruckt werden sollte. Dann wurde eine Schablone darübergelegt, die die Form der elektronischen Schaltung hatte. Anschliessend haben die Fachleute pulsierendes Xenonlicht durch den mit Nanopartikeln überzogenen Film geschickt. Die Lichtenergie regte die Partikel an, sodass sie sich innerhalb von ein paar Millisekunden auf der Unterlage festkrallten.

Zu den Objekten, die die Experten so bedruckt haben, gehört neben einer Muschelschale ein Trinkbecher aus Glas. Mit dem Verfahren könnten elektronische Schaltungen viel schneller und kostengünstiger aufgedruckt werden, weil keine teuren Geräte wie Vakuumkammern nötig sind und es eine Weile dauert, bis sie luftleer gepumpt seien, verdeutlicht Cheng. Es sei auch umweltverträglicher, weil Zink in gewissem Mass biologisch abbaubar sei.

"Unsere elektronischen Geräte werden etwa alle zwei Jahre ausgetauscht, da bleibt eine riesige Menge Elektronikschrott zurück. Wenn aber unsere Elektronik so grün ist, dass sie die Toilette hinuntergespült werden kann, ist das viel besser für die Umwelt", so Chen. Das wäre aber doch eine Umweltsünde, denn Zink ist nur in homöopathischen Dosen biologisch neutral.