Bild: Nuri

Das Berliner Fintechunternehmen Nuri, das eigenen Angaben zufolge zuletzt auf rund 500'000 Kunden und auf verwaltete Assets von 325 Millionen Euro kam, hat beim Amtsgericht in Berlin einen Insolvenzantrag eingereicht. Dieser Schritt sei notwendig geworden, um den "Weiterbetrieb der App und die Erfüllung der Verbindlichkeiten von Nuri sicherzustellen", lässt die Digitalbank verlauten. Auch während des Insolvenzverfahrens hätten Kunden Zugang zu ihren Einlagen und sie könnten jederzeit in vollem Umfang abheben, heisst es weiters dazu.

Zur Begründung führt Nuri die Nachwehen der Coronakrise, die aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten sowie die Abkühlung der Kapitalmärkte an. Zudem hätten negative Entwicklungen an den Kryptomärkten einschliesslich Ausverkäufen von Kryptowährungen, die Implosion des Luna/Terra-Protokolls sowie die Insolvenz von Celsius Network einen Krypto-Bärenmarkt eingeleitet. Nuris eigene Verwicklungen mit dem Pleite-Unternehmen Celsius dürfte zuletzt auch die Suche nach neuen Kapitalgebern erschwert haben.

Was die Verstrickung mit Celsius anbelangt, so hatte Nuri Kunden ein so genanntes Bitcoin Ertragskonto mit der Aussicht auf überdurchschnittliche Renditen angeboten. Die Kryptowährungen der Kunden wurden dabei an Celsius verliehen, während Celsius dann wiederum diese Währungen selbst gegen Zins an andere Anleger weiterverlieh. Derzeit können sich Nuri-Kunden bei Celsius nichts auszahlen zahlen.

Das Berliner Fintechunternehmen besitzt selber keine eigene Banklizenz, sondern nutzt die Dienste des White-Label-Anbieters Solaris. Dieser wurde zuletzt mit 1,4 Milliarden Euro bewertet und bereitet sich auf einen Börsengang vor.