Glücksspiele können süchtig machen (Symbolbild: Pixabay)

Über die neue Beratungsplattform "Playchange" sollen Glücksspielsüchtige künftig schnell und anonym Hilfe bekommen. Für Glücksspielsüchtige – oder ihre Angehörigen – sei es oftmals eine grosse Hürde, sich professionelle Unterstützung zu suchen, denn nicht selten würden sich die Betroffenen für die Krankheit schämen. "Playchange" soll helfen, diese Hürde zu überwinden, sagte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) laut Mitteilung über die von ihrem Ministerium und der Landesstelle Glücksspielsucht (LSG) initiierte Plattform.

Am 15. Juli soll das Angebot starten, über das Nutzer nach anonymer Anmeldung mit Beratern über Mail, Chat oder auch Telefonate in Kontakt kommen können. Huml bezeichnete die Plattform als hilfreiche Ergänzung zum klassischen Beratungsangebot und als "Schritt nach vorne in der Suchtberatung". Ausserdem sei das Angebot in der Corona-Pandemie besonders geeignet für eine kontaktlose Erstberatung. Playchange wird von der LSG betrieben. Die Entwicklung habe etwa ein Jahr gedauert, die Programmierung der Plattform habe rund 36.000 Euro gekostet, heisst es in der Mitteilung. Playchange kann als kostenlose App auf dem Smartphone oder am PC genutzt werden.

Dem Gesundheitsministerium zufolge zeigen schätzungsweise rund 70.000 Menschen im Freistaat ein als problematisch eingestuftes Glücksspielverhalten. Etwa 33.000 von ihnen leiden demnach unter Glücksspielsucht – einer Abhängigkeitserkrankung, die alle Lebensbereiche massiv beeinträchtigen kann.