Axel Springer Verlagshaus in Hamburg (Bild: KMJ/CC BY-SA 3.0)

Der deutsche Konzern Axel Springer dringt mit dem Kauf des Nachrichtenunternehmens Politico weiter auf den US-Medienmarkt vor. Die bereits Ende August angekündigte Übernahme von Politico sei nach Erhalt aller erforderlichen behördlichen Genehmigungen erfolgreich abgeschlossen worden, teilte der Konzern mit. Politico ergänze das Portfolio von Axel Springer auf dem US-Medienmarkt.

Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Nach der Ankündigung der Übernahme Ende August hatte das „Handelsblatt“ berichtete, es handle sich um die grösste Investition des Springer-Konzerns in der Firmengeschichte – damit müsse der Kaufpreis mindestens 630 Millionen Euro betragen.

Der Abschluss des Deals wurde bekannt, kurz nachdem Springer in den USA wegen „Bild“ in den Fokus geraten war. Die „New York Times“ hatte am vergangenen Sonntag einen langen Artikel veröffentlicht, in dem es um den Medienkonzern, die Unternehmenskultur und „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt ging. Der Artikel greift auch frühere Vorwürfe gegen Reichelt auf. Zuletzt teilte Springer mit, dass Reichelt von seinen Aufgaben entbunden wurde.

Politico wurde 2007 gegründet und liefert Politiknachrichten aus aller Welt. Das Unternehmen hat rund 700 Beschäftigte. Seit 2014 betreiben Politico und der Springer Verlag als Joint Venture gemeinsam das Medienunternehmen Politico Europe mit rund 200 Beschäftigten.