Frachtdrohne 'Cento' beim Jungfernflug: Genehmigung in den USA erteilt (Foto: mightyfly.com)

Mit der Zulassung der US-Luftaufsichtsbehörde FAA ist der Weg frei für Mightyfly und seine autonome Frachtdrohne "Cento", früher als "MF-100" bekannt. Damit kann Fracht über Entfernungen bis zu 965 Kilometer mit einer Spitzengeschwindigkeit von 240 Kilometer pro Stunde befördert werden. Die Drohne ist vier Meter breit und fünf Meter lang. Die Ladebucht misst 1,8 mal 0,3 mal 0,3 Meter. Das reicht für maximal 96 kleine Pakete. Hauptfracht sind vor allem wertvolle kleine Produkte wie Medikamente, zumal das maximale Zuladegewicht bei 45 Kilogramm liegt. Maximales Abfluggewicht ist 161 Kilogramm. Dass die Drohne so wenig wiegt, ist dem Rumpf geschuldet, der weitgehend aus Kohlenstofffaser-Verbundwerkstoff besteht.

Der Cento wird elektrisch angetrieben. Sind die Bordbatterien erschöpft, springt ein Verbrennungsmotor an, der die Speicher wieder auflädt. Die Drohne ist mit acht schwenkbaren Rotoren ausgestattet, die senkrechtes Starten und Landen ermöglichen. Als Lande- und Startpunkt reichen zwei Pkw-Parkplätze. Die Fracht wird per Förderband automatisch ver- und entladen, sodass keine Bodeninfrastruktur nötig ist. Der Erstflug fand 21 Monate nach Erhalt einer Startfinanzierung in Höhe von 5,1 Mio. Dollar und neun Monate nach der Konzepterstellung statt.

"Wenn es eine Lektion gibt, die wir aus Lieferkettenengpässen und Logistikproblemen in den letzten Jahren gelernt haben: Wir brauchen Flexibilität, um uns an unterschiedliche Frachtvolumina und Liefertermine anpassen zu können. Medizinische Unternehmen, 'just in time'-Fertigung und die zunehmende Zahl von Einzelhändlern, die Warenlieferungen noch am Tag der Bestellung anbieten, benötigen einen schnelleren und kostengünstigeren Weg, um ihre teils verderblichen Waren schnell an den Bestimmungsort zu bringen", sagt Mightyfly-CEO Manal Habib. Mightyfly plant bereits, eine grössere Drohne zu entwickeln, die 225 Kilogramm transportieren kann.