Das Thema 5G dominierte das vergangene Verbandsjahr der Asut (Bild: iStock/ Vertigo 3D)

Der Schweizerische Verband der Telekommunikation (Asut) blickte an seiner Online-Generalversammlung (GV) auf ein Vereinsjahr zurück, das dominiert war von der verzögerten Einführung der neuen Mobilfunkgeneration 5G. Wie absolut unverzichtbar eine moderne und leistungsfähige Basisinfrastruktur für die Schweiz sei, habe die Ausnahmesituation der letzten Wochen deutlich gezeigt, betont die Asut.

Wie viele andere Unternehmen, Institutionen und Vereine führte auch die Asut ihre diesjährige Generalversammlung, der Coronakrise wegen, online durch. Genauso unverzichtbar wie für das Vereinsleben habe sich eine leistungsfähige Kommunikationsinfrastruktur in der Ausnahmesituation der letzten sechs Wochen in unzähligen weiteren Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens der Schweiz erwiesen, heisst es im Nachbericht zur GV. Vom Datenverkehr der Behörden mit der Bevölkerung, über das Arbeiten und Lernen zuhause und die Kontaktpflege mit Familie und Freunden trotz Isolation bis hin zum Einkaufen übers Internet: Moderne Telekommunikationstechnologien seien es, die uns derzeit massgeblich dabei helfen, die Einschränkungen durch die Corona-Krise zu bewältigen und das Funktionieren der Schweiz sicherzustellen. Deutlich zahle sich nun aus, dass die Schweiz in den vergangenen Jahren mehr in die Telekommunikationsinfrastrukturen investiert und neue Technologien rascher eingeführt habe als andere Länder, schreibt die Asut. Die ausserordentliche Lage zeige aber auch, dass schlagartig neue Anforderungen auf die Telekommunikationsnetze zukommen könnten – und diese breit geteilte Erfahrung dürfte der Digitalisierung einen deutlichen Schub versetzen.

Die Einführung der neuen Mobilfunkgeneration 5G habe denn auch das Verbandsjahr 2019 dominiert. Angesichts des starken Widerstandes gegen die Modernisierung der Mobilfunkanlagen, der sich nach der Vergabe der neuen Frequenzen durch die Eidgenössische Kommunikationskommission Comcom im Februar 2019 in der Bevölkerung sowie in einzelnen Gemeinden und Kantonen regte, habe die Asut verschiedene Faktenblätter publiziert, um Fake-News richtigzustellen und die aufgeheizte Debatte zu versachlichen. Mit einer fundierten Studie habe der Verband zudem den wirtschaftlichen Nutzen der neuen Technologie klar aufzeigen können. Die Asut war auch Mitglied der Expertengruppe "Mobilfunk und Strahlung", die im Auftrag des Uvek den im November 2019 veröffentlichten Bericht zu 5G verfasste. Dieser mache deutlich, dass der Einführung von 5G aus gesundheitlicher Sicht nichts entgegenstehe und weise gleichzeitig darauf hin, dass die heutigen Mobilfunknetze am Anschlag seien.

Um das zu ändern, brauche es Mut zur Technologie. Unter genau diesem strategischen Jahresmotto habe der Verband 2019 wiederum eine ganze Reihe von ausgebuchten Anlässen durchgeführt: Neben dem traditionellen Asut-Seminar und dem Asut-Kolloquium war dies erstmals auch eine dem Internet der Dinge (IoT) gewidmete Konferenz. Die rund 360 Branchenexpertinnen und -experten, die in 18 Asut-Fachkommissionen, Fach- und Arbeitsgruppen verschiedene aktuelle Themen vertieft bearbeiten, verabschiedeten gemäss der Asut zudem diverse Stellungnahmen und veröffentlichten Praxisleitfäden und Berichte wie die gemeinsam mit der Universität Sankt Gallen (HSG) und dem Beratungsunternehmen PwC durchgeführte Studie zur zukünftigen Mobilität.

Drei neue Vorstandsmitglieder

Schliesslich hat die Asut an der GV auch drei neue Mitglieder in den Vorstand gewählt. Es sind dies Kurt Lüscher, der nach verschiedenen Führungspositionen bei UBS, Telefónica und Sunrise die Energie 360° zum innovativen Energieversorger entwickelt habe und nun als Berater in der Energie- und Telekombranche tätig sei; der neue Sunrise-Chef André Krause, der seine Karriere als gelernter Betriebswirt beim Wirtschaftsprüfer Arthur Andersen begann; und Peter Seiler, Managing Director bei der Swiss Tower, dem ersten unabhängigen schweizweiten Betreiber von Telekominfrastruktur.