Symbolbild: Apple

Softwareentwickler und Wirtschaftsunternehmen konnten über den App Store, der digitalen Vertriebsplattform für Anwendungssoftware des US-amerikanischen IT-Giganten Apple, umsatzmässig im vergangenen Jahr weltweit erstmals die Marke von umgerechnet einer Billion Euro überschreiten. Konkret erreichten die über den App Store erzielten Erlöse den Wert von 1,03 Billionen Euro (1,1 Billionen Dollar), wie eine von Apple publik gemachte Studie des Marktforschungsunternehmens Analysis Group belegt. 90 Prozent der Umsätze und Verkäufe seien ohne Provisionen für Apple direkt an die Entwickler und Drittfirmen geflossen, heisst es.

Die Ökonomen der Analysis Group errechneten dabei, dass umgerechnet 853 Milliarden Euro aus dem Verkauf von physischen Waren und Dienstleistungen auf Apps resultieren. Rund 102 Milliarden Euro stammen demnach aus der Werbung innerhalb der Apps. Knapp 98 Milliarden Euro wurden mit digitalen Waren und Services erwirtschaftet.

Mit einer anderen Studie, die das Progressive Policy Institute erstellt hat, gibt Apple auch Einblicke in die Auswirkungen des App Stores auf den Arbeitsmarkt. Dieser Untersuchung zufolge sind allein in den USA und Europa jeweils rund 2,4 Millionen Arbeitsplätze mit dem App Store verknüpft.

Laut der Analysis Group waren beim Umsatz vor allem die Zuwächse beim Onlinehandel in China für das Überschreiten der Billionen-Schwelle ausschlaggebend. Dort orteten die Marktforscher allein einen Verkauf von Waren und Dienstleistungen über Apps aus dem Store von umgerechnet 490 Milliarden Euro. Europa kommt über alle Bereiche hinweg auf knapp 112 Milliarden Euro.

Apples Verweise auf die ökonomische Bedeutung des App Store erfolgen vor dem Hintergrund des kürzlich verabschiedeten europäischen Gesetzes über digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA), der noch in diesem und im nächsten Jahr seine volle Geltung entfalten soll. Danach können "Gatekeeper" wie Apple dazu gezwungen werden, auch alternative App-Stores zuzulassen. Darüber hinaus sieht der DMA auch vor, dass Smartphone-Anwender in die Lage versetzt werden müssen, Apps direkt aus dem Internet installieren zu können. Apple sieht darin eine Gefährdung der Nutzer. Dieser Schritt werde böswilligen Akteuren die Möglichkeit geben, die umfassenden Sicherheitsvorkehrungen von Apple zu umgehen, argumentiert der Techgigant aus dem kalifornischen Cupertino.