Für das Leben im Silicon Valley sind die Löhne von Apple offenbar zu niedrig (Bildquelle:Wikipedia)

Zwar spülen die nach wie vor boomenden iPhones dem IT-Giganten Apple eine Milliarde nach der anderen in die Gewinnkassen, die Mitarbeitenden des wertvollsten Konzerns scheinen davon allerdings nicht allzuviel zu haben. Denn ihre Löhne reichen oft nicht aus, um im teuren Silicon Valley eine Familie gründen zu können.

Zumindest geht dies aus einer Studie der Arbeitnehmer-App Blind hervor, die ähnlich wie Glasdoor und andere Anbieter erlaubt, die jeweilige Erwerbssituation anonym zu bewerten. Vom Problem hoher Lebenshaltungskosten sind demnach nicht nur Apple-Mitarbeiter betroffen, sondern fast alle Angestellten im Silicon Valley.

Jedoch sei das Problem bei Apple grundsätzlich grösser als bei anderen Hightechfirmen. Insgesamt haben laut Blind 58 Prozent der Angestellten im Technikbereich im Silicon Valley ihre Familienplanung aus finanziellen Gründen nach hinten gerückt. Bei Apple liege die Quote mit 69,11 Prozent aber noch signifikant höher. Cisco, Ebay, Uber und Google landeten hinter Apple auf den Rängen 2 bis 5. Besser scheint es den Mitarbeitern des Datenbankspezialisten Oracle zu gehen, hier gründen nur 44,94 Prozent ihre Familie aufgrund der Einnahmesituation später als geplant, wie Heise berichtet.

Die Blind-Untersuchung deckt sich dabei durchaus mit anderen Untersuchungen zum Thema. So kam etwa in diesem Frühjahr heraus, dass Apple-Ingenieure sich ein Haus oder eine Wohnung am Firmensitz Cupertino längst nicht mehr leisten können. Der Hauspreis-Mittelwert für eine Einfamilienbehausung lag dort Anfang 2018 bei 1,16 Millionen US-Dollar. Bei durchschnittlichen Einnahmen von knapp 190.000 Dollar würde ein Kredit dafür 33 Prozent der Einnahmen im Monat auffressen, von der notwendigen Anzahlung ganz zu schweigen. Ohne Haus wiederum wird die Familiengründung schon aus Platzgründen schwierig. Problematisch sei es auch, dass die Kosten für das Grossziehen eines Kindes in den USA immer mehr steigen. Das gelte sowohl für Schul- und Unigebühren als auch für Versicherung und Kinderausstattung. Es zeige sich, dass es selbst gut verdienenden Angestellten von Apple oder Google schwerfalle, im Silicon Valley Wurzeln zu schlagen.