Logo: Duckduckgo

Von Bing bis zu Yahoo, von Qwant bis Ecosia: Konkurrenten zur Suchmaschine von Google gibt es zwar einige, wirklich erfolgreich ist dabei aber keine. Der Marktanteil von Google liegt seit Jahren weltweit stabil über 90 Prozent. In dieser Situation macht nun ein Analyst einen interessanten Vorschlag: Apple sollte Duckduckgo kaufen, um Google unter Druck zu setzen. Die Kombination aus einer auf Privatsphäre fokussierten Suchmaschine mit der Marktmacht des iPhone-Herstellers könnte zu einer echten Gefahr für die Dominanz von Google in diesem Bereich werden, ist Toni Sacconaghi, Analyst bei Bernstein, überzeugt.

Solch ein Schritt würde Google in seinem zentralen Werbegeschäft unter Druck setzen und wohl auch zu Privacy-Verbesserungen führen. Aber auch Apple selbst hätte etwas davon, immerhin würde man damit die Abhängigkeit von Google in einem weiteren Bereich reduzieren. Und natürlich könnte die Suchmaschine selbst auch zu einem äusserst lukrativen Geschäft werden, wenn Apple eigene Werbung verkauft – nur eben ohne das bei Google vorherrschende Tracking. Damit könnte Apple das eigene Servicegeschäft, auf das man angesichts stagnierender Hardwareabsätze zunehmend den Fokus legt, weiter ausbauen.

Sacconaghis Vorschlag wäre zwar sicher im Interesse der Nutzer, ob Apple auch so davon begeistert ist, ist eine andere Frage. Immerhin verdient man derzeit sehr gut an der Partnerschaft mit Google – und das ganz ohne Risiko. Jedes Jahr streicht Apple mehrere Milliarden Dollar ein, nur damit die Google-Suche auf iPhones die Default-Einstellung bleibt.

Zumindest wäre ein solcher Kauf wohl für Apple finanziell leicht zu verkraften: Sacconaghi schätzt, dass Duckduckgo unter einer Milliarde Dollar zu haben wäre – falls die Eigentümer überhaupt verkaufen wollen. Da es sich dabei um ein nicht an der Börse notiertes Unternehmen handelt, weiss allerdings niemand exakt, wie es um die Finanzen von Duckduckgo im Detail bestellt ist.