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Die iPhone-Erfinderin Apple hat im vergangenen Jahr eine runde Million heikler Apps und in etwa eine Million Updates abgelehnt oder aus dem App Store entfernen lassen. Der Grossteil davon seien iPhone-Apps gewesen, die bereits bei der Untersuchung durch App-Prüfer aufgefallen seien, heisst es in einer Aussendung von Apple. Aktuell seien im App Store cirka 1,8 Millionen Anwendungen verfügbar, so der kalifornische IT-Gigant. Der Konzern hat diese Zahlen mitten in der juristischen Auseinandersetzung um sein App-Store-System bekannt gegeben, um damit die Wichtigkeit der Kontrolle über die Plattform zu untermauern.

Der IT-Riese aus dem kalifornischen Cupertino lässt auf dem iPhone nur Apps aus dem hauseigenen Store installieren. Bezahlen kann man für die Anwendungen und bei In-App-Käufern nur über die Zahlungsplattform des Konzerns - wobei Apple einen Anteil von 15 oder 30 Prozent vom Kaufpreis einbehält. Das Unternehmen betont in Auseinandersetzungen um die Plattform immer wieder, dass seine strenge Kontrolle wichtig für die Sicherheit der Nutzer sei.

Aktuell steht das App-Store-System gleich doppelt unter Beschuss: Die EU-Kommission wirft Apple unfairen Wettbewerb bei Musikstreaming-Apps vor. Und gleichzeitig läuft in Kalifornien ein Prozess, in dem der Spieleentwickler Epic Games ("Fortnite") erreichen will, dass er einen eigenen App Store auf dem iPhone betreiben und digitale Artikel ohne Abgabe an Apple verkaufen kann.

Hingegen verweist Apple wiederum darauf, dass durch die Kontrollmechanismen im vergangenen Jahr betrügerische Käufe - zum Beispiel mit gestohlenen Kreditkarten - im Volumen von 1,5 Milliarden Dollar (aktuell 1,23 Mrd Euro) verhindert worden seien. Von den problematischen Apps seien 215'000 für Datenschutz-Verletzungen und 150'000 für Spam oder das Kopieren anderer Anwendungen abgelehnt worden.

Die von Apple vorgelegten Zahlen offebaren auch das Ausmass der Versuche betrügerischer Aktivitäten auf der Plattform. So seien 205'000 Anmeldungen neuer Entwickler-Accounts wegen Betrugsverdachts abgewiesen worden. Rund 470'000 bestehende Entwickler-Profile seien gelöscht worden. Auf Seite der Nutzer wurden demnach 244 Millionen Kunden-Accounts wegen Betrugs und Missbrauchs deaktiviert. Zugleich sei die Einrichtung von 424 Millionen neuer Nutzer-Profilen verhindert worden.