Gesichtserkennung: Eine US-Firma sammelte drei Milliarden Bilder von Menschen (Symbolbild: Fotolia/ DKomposing)

Eine US-Firma hat laut einem Bericht der "New York Times" rund drei Milliarden Bilder von Menschen aus dem Internet zusammengestellt, um eine umfassende Datenbank zur Gesichtserkennung zu entwickeln. Im vergangenen Jahr sei der Zugang dazu mehr als 600 Behörden als Service angeboten worden, schrieb die Zeitung am Wochenende unter Berufung auf das Unternehmen namens Clearview. Angaben dazu, welche Behörden das waren, macht Clearview nicht. Auf ihrer Website lässt die Firma allerdings auf die Aufklärung von Sexualverbrechen spezialisierte kanadische Ermittler lobend zu Wort kommen.

Für die Datenbank seien öffentlich zugängliche Bilder bei Plattformen wie Facebook und Youtube oder dem US-Bezahlservice Venmo eingesaugt worden, hiess es. Eine Sammlung in dieser Dimension würde bisher bekannt gewordene Datenbanken zur Gesichtserkennung übertreffen. In den USA etwa prüfen die Behörden die Identität der Einreisenden per Gesichtserkennung – greifen dabei aber auf die Bilder zurück, die speziell dazu aufgenommen wurden.

Die zuvor praktisch unbekannte Firma Clearview trat erst durch die Recherchen der "New York Times" an die Öffentlichkeit. Ein früherer Geldgeber war US-Milliardär Peter Thiel. Der Paypal-Mitgründer und Facebook-Investor ist für seine libertären Ansichten und als einer der wenigen erklärten Unterstützer von Präsident Donald Trump im Silicon Valley bekannt ist. Sein Sprecher sagte der Zeitung, Thiel habe Clearview im Jahr 2017 mit 200.000 Dollar unterstützt und dafür einen Anteil bekommen. Er sei ansonsten nicht beteiligt.