Bild: Google

Im Zuge seiner Entwicklerkonferenz I/O hat Google mit Android 12 das grösste Redesign des mobilen Betriebssystems in seiner Geschichte samt neuen Funktionen angekündigt. Mit dem Upgrade, dass bereist als Beta-Version zum Download bereitsteht, soll die Personalisierung des Smartphones weiter vorangetrieben werden.

Das neue Design, das Google als "Material You" bezeichnet, soll längerfristig auf sämtliche Produktreihen ausgerollt werden, so auch auf neue Wear OS, heisst es. Und nach dem Motto "Form Follows Feeling" soll das Design des Smartphones in Bezug auf System und Apps künftig der bevorzugten Farbpalette des Nutzers folgen, die vom ausgewählten Bildschirmhintergrund extrahiert wird. Wobie sich die Farben auch in den überarbeiteten Bedienelementen widerspiegeln sollen, die wiederum umfangreich individualisiert werden können.

Desweiteren wurden auch die Widgets überarbeitet, die Benachrichtigungsleiste und die Quick-Settings mit verspielten Animationen und intuitiver Bedienung. In die Quick-Settings sind zudem Google Play und die Smarthome-Steuerung eingezogen, die zuletzt mit Android 11 in das Powerbutton-Menü integriert wurden. Der Google Assistant kann künftig nicht mehr neben dem Hotword "Ok Google" über eine umständliche Wischgeste, sondern via Powerbutton gestartet werden.

Auch schneller werden sollen die Geräte. Zum Beispiel durch die Reduzierung der CPU-Zeit, die für Kernsystemdienste benötigt wird. Konkret soll die Rechenzeit im System-Server von Android um 22 Prozent reduziert werden. Die neue Nutzeroberfläche soll zunächst im Herbst auf den hauseigenen Pixel-Smartphones zur Anwendung kommen, lässt Google wissen.

Mit Android 12 verbessert die Alphabet-Tochter darüber hinaus den Schutz der Privatsphäre. Neue Funktionen zeigen an, welche Apps auf die Daten zugreifen und ermöglichen Kontrollmöglichkeiten, um besser entscheiden zu können, welche Anwendungen private Informationen erhalten dürfen. Das neue Privacy Dashboard liefert einen Überblick über die Berechtigungseinstellungen und darüber, auf welche Daten wie oft und von welchen Apps zugegriffen wird. Vom Dashboard aus lassen sich App-Berechtigungen zudem schnell widerrufen. Mit Hilfe der ebenfalls neuen KI-Funktion "Android Private Compute Core" wiederum könne Google "neue Technologien einführen, die von vornherein privat sind" und es ermöglichen, persönliche Informationen sicher, privat und lokal auf dem Smartphone zu halten, betont der Internetgigant.

Die Private-Compute-Core-Funktion realisiert zudem Funktionen wie Live Caption, Now Playing und Smart Reply. Die gesamte Audio- und Sprachverarbeitung findet damit komplett auf dem Gerät statt, und zwar isoliert vom Netzwerk, um die Privatsphäre zu schützen. Wie Android sind laut Google auch die Schutzmechanismen des "Private Compute Core" quelloffen und können von der Sicherheits-Community vollständig inspiziert und verifiziert werden.