AMD-Zentrale im kalifornischen Sunnyvale (Foto: Wikipedia/ Coolcaesar/ COO)

Der US-amerikanische Chip-Hersteller will offenbar Xilinx übernehmen und damit einen Angriff auf den Rivalen Intel starten. Gemäss der Nachrichtenagentur Bloomberg könnte ein entsprechendes Übereinkommen, das Xilinx mit rund 30 Milliarden US-Dollar (25,5 Mrd Euro) bewerten würde, bereits in der kommenden Woche spruchreif werden. Bloomberg bezieht sich im Bericht auf Insiderkreise. Xilinx mit Zentale in San Jose gilt als weltgrösster Entwickler von programmierbaren Logik-ICs, sogenannten Field-Programmable Gate Arrays (FPGAs). Diese werden unter anderem im Bereich Telekommunikation, Automotive, Consumer, Verteidigung und zuletzt vor allem in Rechenzentren eingesetzt.

Zu einem früheren Zeitpunkt hatte bereits das "Wall Street Journal" (WSJ) über Gespräche zwischen den beiden Konzernen berichtet. Die Übernahme würde AMD vor allem dem Geschäft mit Chips für Rechenzentren (RZ) einen Schub verleihen - einem Bereich, in dem vor allem Intel traditionell stark aufgestellt ist. Der RZ-Markt boomt im Zuge der Digitalisierung mit immer mehr Diensten aus dem Internet immer stärker. Zusätzlichen Schwung verlieh dem Geschäft die Corona-Krise, da der Datenverkehr etwa wegen Home Office und Videokonferenzen weiter nach oben schnellte. AMD könnte mit dem Kauf von Xilinx zudem in den Markt für Telekommunikations-Chips vordringen, der gerade vom globalen Aufbau der 5G-Netze profitiert.

Xilinx bringt es per Schlusskurs vom Donnerstag von rund 106 Dollar je Aktie auf einen Marktwert von knapp 26 Milliarden Dollar. AMD ist an der Börse mit rund 100 Milliarden Dollar viermal so viel wert. Zum Vergleich: Der Dauerrivale Intel bringt es auf 227 Milliarden Dollar.