Amazon will 2024 mit Testbetrieb für Satelliten-Internet starten (Bild: Yender Gonzalez auf Unsplash.com)

Der US-amerikanische Online-Versandhandels- und Cloud-Riese Amazon will 2024 erste Testkunden mit Internet aus dem All versorgen. Wie Amazons Gerätechef Dave Limp im Rahmen eines Auftritts in Washington betonte, soll sich dann bis 2026 die Hälfte der benötigten gut 3200 Satelliten auf der Umlaufbahn befinden. Die ersten beiden Satelliten sollen bereits Anfang Mai dieses Jahres ihren Dienst aufnehmen.

Der unter dem Namen "Kuiper" von Amazon angebotene Dienst werde unter anderem mit dem bereits bestehenden Starlink-Angebot des Raumfahrt-Konzerns SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk in direktem Wettbewerb stehen.

Anlässlich einer Konferenz der Satelliten-Industrie präsentierte Dave Limp auch erstmals einen Prototypen einer Kuiper-Empfangsanlage. Unter anderem durch die Entwicklung eigener Chips könne man sie für weniger als 400 Dollar pro Einheit produzieren, liess er dazu wissen. Amazon ist bekannt dafür, seine Geräte wie die Echo-Lautsprecher in etwa zu Produktionskosten an die Kunden zu vertreiben. Starlink bietet seine Terminals in Deutschland für einmalige Kosten von 450 Euro an.

Den Angaben des Gerätechefs zufolge solle die hauseigenen Chips von Amazon mit dem Codenamen "Prometheus" sowohl in den Empfangsanlagen der Kunden als auch in den Satelliten und Bodenstationen zum Einsatz kommen. In einem Satelliten könnten sie als komplettes System bis zu einem Terabit Daten pro Sekunde durchleiten und seien zehn Mal günstiger als es Halbleiter-Lösungen von der Stange gewesen wären. Für die Datenübertragung werde man dabau auf das AWS-Netzwerk zugreifen können, konstatierte Limp.

Mit der Zeit werde Amazon drei bis fünf Satelliten täglich bauen. "Ich bin überzeugt, dass es ein sehr gutes Geschäft sein kann, wenn wir unsere Kosten und Technologie im Griff haben", meint Limp desweiteren. Zur Gerätesparte Limps gehören auch die Echo-Lautsprecher und Kindle-Lesegeräten sowie die Robotaxis-Division.