Amazon wird Preistreiberei vorgeworfen (Bild: Christian Wiediger auf Unsplash.com)

Ein neuer Bericht der US-amerikanischen Konsumentenschutz-Organisation Public Citizen beschuldigt Amazon der Preistreiberei. Während der Corona-Pandemie sollen die Preise essentieller Produkte auf der Online-Plattform massiv erhöht worden sein. Überteuert seien laut des Berichts Alltagsprodukte, wie Toilettenpapier, Masken und Desinfektionsmittel.

Bereits seit Ausbruch des Coronavirus hat der Online-Händler mit überteuerten Artikel zu kämpfen. Im Februar kündigte Amazon an, mehr als eine Million überteuerte Produkte entfernt und über 10.000 Händler gesperrt zu haben. Zu diesem Zeitpunkt handelte es sich jedoch um Angebote von Drittanbietern. Der neue Bericht der Non-Profit-Organisation Public Citizen hebt auch Artikel hervor, die mit dem Label "verkauft durch Amazon" gekennzeichnet sind.

Laut der Konsumentenschützer sei es jedoch schwierig, das volle Ausmass der Preiserhöhungen erfassen zu können, da einige Produktangebote entfernt und erneut hinzugefügt werden können – die Preishistorie, die über Umwege mit Browser-Ad-Ons, wie Keepa, eingesehen werden kann, verschwindet dadurch. Die Organisation fordert unter anderem, dass strengere gesetzliche Regelungen eingeführt werden, die definieren, wann Preise als überteuert gelten. Auch soll Amazon seine Angebote transparenter gestalten, indem die Preisentwicklung sichtbar gemacht wird.

Laut Amazon gäbe es auf der Handelsplattform "keinen Platz für Preistreiberei". Produkte, die direkt von Amazon angeboten werden, seien ebenfalls von jenen Mechanismen, die unfaire Preiserhöhungen verhindern sollen, eingebunden, so Amazon in einer Stellungnahme.