Symbolbild: Pixabay/ Geralt

Adobe hat neue KI-gestützte Funktionen für seine Experience Platform angekündigt. Mit Adobe Sensei, dem Framework für KI und maschinelles Lernen von Adobe, sollen die intelligenten Services die Anwenderunternehmen beispielsweise darin unterstützen, unstrukturierte Daten zu vereinheitlichen, für die Analyse aufzubereiten und Insights zu generieren. Dies verkürzt die zeitintensive Aufgabe der Datenbereinigung deutlich. Zudem stelle die Governance-Funktion automatisch sicher, dass Branchenvorschriften und Unternehmensrichtlinien streng eingehalten werden, verspricht Adobe. Darüber hinaus sollen sich die intelligenten Services über ein Self Service Interface im Bereich Customer Experience Management (CXM) von Marketingteams individuell anpassen lassen.

Konkret zählen zu den neuen Intelligent Services auf der Adobe Experience Platform:
- Customer AI: Customer AI ermöglicht es, sowohl historische als auch Echtzeitdaten im gesamten Unternehmen zu analysieren und Tendenzen – etwa für Fluktuation oder Conversions – zu ermitteln. Abonnement-Anbieter können so beispielsweise erkennen, welches Nutzersegment sein Abonnement aus Preisgründen kündigen wird und mit gezielten Werbeaktionen dagegen steuern.
- Attribution AI: Marketer müssen eine Vielzahl an Touchpoints (z. B. Web, E-Mails, soziale Netzwerke) im Blick behalten – das kostet nicht nur Zeit, sondern auch Ressourcen. Attribution AI ermöglicht es nun Marketingteams gemäss den Angaben, die inkrementelle Wirkung jedes einzelnen Touchpoints zu quantifizieren. So lasse sich die tatsächliche Marketingeffektivität messen und das Budget gezielter einsetzen. Attribution AI biete einen neuen Analyseansatz, indem traditionelle regelbasierte Methoden, die dem ersten Touchpoint, etwa dem Besuch der Website, sowie dem letzten Touchpoint – dem Kauf – zu viel Gewicht beimessen und das Ergebnis so verzerren, heisst es.
- Journey AI (Beta): Dieser Dienst soll Marken darin unterstützen, Kunden genau zum richtigen Zeitpunkt auf dem richtigen Kanal und mit der optimalen Frequenz anzusprechen. Dazu gehöre auch, zu erkennen, wenn Kunden genervt auf eine zu hohe Kommunikationsfrequenz reagieren. Der Fatigue Score reduziere die Ansprachehäufigkeit deshalb automatisch, um keine Kunden zu verlieren. Ein Retailer könne dies beispielsweise im Vorfeld des Saisongeschäfts gezielt einsetzen.
- Content & Commerce AI (in Beta): Dieser KI-basierte Dienst liefert Aufschluss zu Variablen wie Farben oder Themen, die die Content Performance verbessern können, gleichzeitig kennzeichnet der smarte Service automatisch Assets, mit denen Marken Inhalte effizienter erstellen können. Auf der E-Commerce-Seite können zudem automatisierte Produktempfehlungen auf Grundlage von Echtzeitsignalen und Benutzerpräferenzen bereitgestellt werden.
- Leads AI (Beta): Lange Verkaufszyklen machen es heute schwierig, die Auswirkungen des laufenden Marketings zu erkennen und festzustellen, an welchem Punkt der Customer Journey sich der Kunde gerade befindet. Mithilfe von Leads AI können Marken über Behavioural Signals in Echtzeit vorhersagen, welche Kunden mit hoher Wahrscheinlichkeit konvertieren werden. So könne ein Anbieter von Unternehmenssoftware beispielsweise maßgeschneiderte, personalisierte Kampagnen ausspielen, betont Adobe.

Adobe setzt der Mitteilung zufolge auch intern auf die intelligenten Services. Diese sollen die Grundlage für das Daten-getriebene Betriebsmodell ("DDOM") bilden, ein Framework, das die Transformation von einer Box-Software zur Cloud vorangetrieben habe. Über die Services würden zudem täglich mehr als 1,5 Milliarden Propensity Scores erstellt, heisst es. Diese analysieren demnach die Wahrscheinlichkeit verschiedener Verhaltensweisen, beispielsweise, dass ein Kunde sein Abonnement kündigen wird und würden dadurch bis zu fünf Mal wertvollere Zielgruppen generieren, so das Versprechen.