Die Bundesregierung verortet Nachholbedarf bei der Digitalisierung der österreichischen Klein- und Mittelbetriebe (KMU), das habe die Corona-Pandemie sichtbar gemacht. Sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen der digitalen Transformation seien sehr groß, weshalb Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) dafür jetzt acht Millionen Euro locker macht.

Im Auftrag des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) hat das Institut für Höhere Studien (IHS) die digitalen Kompetenzen der österreichischen Klein- und Mittelbetriebe erhoben. Das wenig überraschende Ergebnis ist, dass sie Aufholbedarf im Bereich E-Commerce, Social Media Marketing und in der Nutzung von Cloud-Diensten im EU-Vergleich haben.

Digitalisierung für Aufschwung nützen

Das BMDW setzt daher gemeinsam mit der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gezielte Maßnahmen und startet mehrere Ausschreibungen mit entsprechenden Schwerpunkten, die Unternehmen die rasche Weiterqualifizierung ihres Personals, Digitalisierungsinitiativen und die Entwicklung neuer Technologien und Produkte ermöglicht. Dafür stehen aus Mitteln des Ministeriums sowie der Nationalstiftung rund acht Millionen Euro zur Verfügung.

"Mein Ziel ist es, dass österreichische Klein- und Mittelbetriebe den digitalen Großkonzernen die Stirn bieten und nicht vor ihnen in die Knie gehen. Daher werden wir sie dabei unterstützen, rasch entsprechende Kompetenzen aufzubauen und den Schritt in Richtung Digitalisierung zu wagen. Diese ermöglicht uns Innovations-, Wachstums- und Zukunftsperspektiven. Unternehmen mit gut ausgebildetem Personal, das rasch auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Serviceleistungen reagieren und innovative Lösungen entwickeln kann, können die aktuelle Situation besser bewältigen", so Schramböck. IHS-Direktor Martin Kocher hielt im Rahmen der Präsentation der Studie fest: "Wir haben ein breites Förderangebot für KMU in Österreich. Die Digitalisierung stellt für die kommende Zeit die große Herausforderung dar. KMU dazu zu bewegen selbst zu forschen und die eigenen Geschäftsmodelle auf Digitalisierungspotenzial abzuklopfen ist die große Aufgabe."

Auch auf europäischer Ebene gibt es große Anstrengungen, die Digitalisierung voranzutreiben. Eines der wesentlichen europäischen Förderprogramme zur Umsetzung der europäischen Digitalpolitik ist das "Digital Europe Programme" (2021-2027) mit einem geplanten Gesamtbudget von 9,2 Milliarden Euro. Es wird in Österreich vom BMDW koordiniert. Mit den nationalen Förderungen (z.B. Digital Innovation Hubs) wird in Österreich der Boden aufbereitet, damit sich Forschungseinrichtungen und Unternehmen auch erfolgreich für europäische Fördermittel (z.B. in den europäischen Digital Innovation Hubs) bewerben können. Die FFG unterstützt als Nationale Kontaktstelle die Forschenden und Unternehmen mit umfassenden Informations- und Serviceleistungen.

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https://www.ffg.at/