Keine Mobilfunktechnik hat sich so rasch durchgesetzt wie 5G (Bild: Pixabay/ Mohamed Hassan)

Bislang konnte sich noch keine Mobilfunktechnik so rasch am Markt durchsetzen wie 5G. Das geht aus dem aktuellen Ericsson Mobility Report hervor. Gemäss der Studie wird der superschnelle 5G-Mobilfunk bis Ende des Jahres bereits von mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit genutzt werden, die über einen 5G-Vertrag verfügen. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Verdoppelung.

Wie aus der Untersuchung weiters hervorgeht, soll 5G in fünf Jahren rund 50 Prozent aller Mobilfunkabonnements weltweit ausmachen. Wobei in Nordamerikadie 5G-Quote bei den Verträgen bis zum Jahr 2027 sogar von aktuell 20 Prozent auf 90 Prozent steigen werde. Für Westeuropa sagt der schwedische Netzwerkausrüster bis 2027 einen 5G-Anteil von 83 Prozent an allen Mobilfunkverträgen voraus, obwohl die 5G-Quote hier aktuell nur bei sechs Prozent liegt. Am niedrigsten liegt die 5G-Quote unter den Verträgen in der Region "Sub Sahara Afrika" mit zehn Prozent und "Naher Osten/Nord-Afrika" mit 25 Prozent bis 2027.

Ericsson ortet als Ursache für den 5G-Boom vor allem die sinkenden Preise für die 5G-Smartphones aus. In den vergangenen Monaten hätte der Absatz sogar noch stärker ausfallen können, wenn Engpässe in den Lieferketten nicht zu einer Chipknappheit geführt hätten.

Hintergrund für die rasche Ausbreitung der fünften Generation des Mobilfunks (5G) ist, dass sie deutlich höhere Datenübertragungsraten als die bisherigen Standards UMTS (3G) und LTE (4G) liefert. Ausserdem fallen die Verzögerungszeiten (Latenz) geringer aus, so dass man 5G auch für Echtzeit-Anwendungen wie das Steuern einer Maschine aus der Ferne oder Telemedizin-Anwendungen verwenden kann. In manchen Regionen werden 3G-Netze (UMTS) abgeschaltet, um Frequenzen für 5G freizumachen. In fünf Jahren werde es quasi keine neuen UMTS-Verträge mehr geben.

Der Ericsson-Report dokumentiert ein exponentielles Wachstum des mobilen Datenverkehrs durch die stärkere 5G-Verbreitung. Im 3. Quartal 2021 stieg der Datenverkehr im Mobilfunknetz demnach im Vergleich zum Vorjahr um 42 Prozent auf rund 78 Exabyte (EB). Darin ist auch der Datenverkehr durch sogenannte Fixed Wireless Access Services (FWA) enthalten. Darunter versteht man die Anbindung von Haushalten, Schulen, Unternehmen und anderen Einrichtungen mit Mobilfunktechnik als Ersatz für fehlende Festnetzanbindungen. Der gesamte mobile Datenverkehr im Mobilfunknetz werde bis Ende 2027 um den Faktor fünf auf voraussichtlich 370 Exabyte steigen, so ein weiteres Resümie der Studie.