Schweizer Digitaltage: Tanya König konfrontiert Prommis mit Begriffen (Bild: Screenshot)

Die drei vergangenen Tage standen landesweit ganz im Zeichen des digitalen Wandels. Zum ersten Mal fand die Mehrzahl der Veranstaltungen der Schweizer Digitaltage jedoch online statt. Neu waren dieses Jahr auch Aarau, Brig, Grenchen, La Chaux-de-Fonds, Martigny, Neuchâtel, Olten, Sierre, Sion, Solothurn, St. Moritz, Vaduz, Winterthur und Zermatt mit dabei. Und Basel, Bern, Biel, Genf, Lausanne, Lugano, St. Gallen, Yverdon und Zürich schlossen sich erneut der Digitaltage-Bewegung an.

Ausgerichtet wurde die landesweite Veranstaltung von Digitalswitzerland in Zusammenarbeit mit über 100 Partnern. Der Einladung zum Mittun folgten gemäss Mitteilung über 80'000 Personen, die sowohl online als auch physisch partizipierten. Im Mittelpunkt des Grossanlasses stand die Frage, was sich die BürgerInnen von der digitalen Zukunft wünschen. Themen wie Transparenz, Sicherheit, Freiheit und Menschlichkeit beschäftigen sie gemäss dem Digitalswitzerland-Fazit am meisten. An mehr als 200 Learning Labs nahmen demnach über 3'500 Personen teil, um ihre digitalen Kompetenzen zu vertiefen.

Aufgrund der aktuellen epidemiologischen Lage sowie den geltenden gesetzlichen Bestimmungen vom Bund, wurden viele physische Programmpunkte abgesagt. Diana Engetschwiler, Gesamtprojektleiterin der Schweizer Digitaltage, dazu: "Oberste Priorität hat der Schutz der Gesundheit aller Personen. So war der Grossteil des diesjährigen Angebots der Digitaltage bereits von Anfang an vollständig online vorgesehen. Die physisch geplanten Veranstaltungen galt es ebenfalls online zugänglich zu machen und, wo machbar, in Online-Versionen zu übertragen. Wir freuen uns sehr über die grosse Resonanz auf dieses virtuelle Angebot und die Mitwirkung der Bevölkerung."

Bereits vor den Digitaltagen haben BürgerInnen ihre Wünsche für die digitale Zukunft geäussert. Insgesamt kamen so 1'500 Begriffe zusammen, die von der Zukunftsforscherin Karin Frick bei der Eröffnung interpretiert wurden. Diese Frage sollte auch zum Nachdenken anregen. "Ziel der Digitaltage ist es, die Bevölkerung mit der Digitalisierung in Berührung zu bringen, neue Impulse zu setzen und eine aktive Teilnahme an der digitalen Welt von heute und morgen zu ermöglichen. Diese Frage steht symbolhaft für dieses angestrebte Anliegen", konstatiert Engetschwiler.

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga thematisierte in ihrer Eröffnungsrede wie die Menschen beim Ausbau der Infrastruktur für die Digitalisierung miteinbezogen werden sollten. Hierbei stelle besonders die Weiterentwicklung des 5G-Netzes eine anspruchsvolle Aufgabe dar. 5G sei wichtig für die Digitalisierung, so die Bundespräsidentin. Sommarugas klares Ziel: Die Digitalisierung darf die Schweiz nicht spalten, sondern muss den Zusammenhalt im Land stärken.

Zum ersten Mal konnte die Bevölkerung während den Digitaltagen kostenlose Learning Labs besuchen, in denen in nur 45 Minuten eine bestimmte digitale Kompetenz erworben werden konnte. Eine Umfrage unter den Teilnehmern fiel durchweg positiv aus: Der Grossteil fand den besuchten Kurs nützlich und möchte in Zukunft die neuen digitalen Fähigkeiten weiter ausbauen. Es herrschte auch grosse Einigkeit darüber, dass lebenslanges Lernen wichtig für die berufliche und persönliche Entwicklung sei.

Im Zuge der Digitaltage wurde auch eine europäische Allianz zwischen den sieben Vertretern der Organisationen, die sich für die Digitalisierung in ihren Ländern engagieren, gesetzt. Mit einer virtuellen Unterschriftenzeremonie haben Standortinitiativen der Schweiz, Schweden, Serbien, Polen, Ukraine, der Stadt Wien und Liechtenstein eine gemeinsame Absichtserklärung verabschiedet. Damit wolle man zum Ausdruck bringen, dass die Zusammenarbeit im Bereich der Digitalisierung intensiviert und der Austausch zwischen den beteiligten Ländern gefördert werden soll, um einen wirksamen Gesellschaftsdialog zu ermöglichen, so Digitalswitzerland in der Aussendung. Für Herbst 2021 sei geplant, in ganz Europa gleichzeitig stattfindende Digitaltage zu veranstalten.

Auf Corviglia oberhalb von St. Moritz, auf einer Höhe von 2500 Metern über Meer, stellte die Formel-E der Lüfte mit dem höchsten Drohnenrennen einen Weltrekord auf. Insgesamt traten acht Spitzenpiloten aus der Schweiz und Liechtenstein gegeneinander an. Die Piloten aus dem Ausland konnten aufgrund der Corona-Massnahmen nicht am Wettkampf teilnehmen. Michael Isler gewann das Rennen vor Timothy Trowbridge und Raphael Gion Strähl. Es galt, eine Rennstrecke mit einer Länge von rund 450 Metern pro Runde und einer Gesamtlänge von 1,8 km zu bezwingen. Das Rennen wurde zusammen mit der Swiss Drone League organisiert.