KI-Software Ithaca restauriert antike Texte (Bild:Nature)

Eine neues Programm, das in Kooperation mit mehreren Universitäten und Firmen wie Google entwickelt wurde, soll die Analyse antiker Inschriften vereinfachen. Der Name, "Ithaca", beruht auf der Rückkehr des legendären Helden Odysseus auf seine mythische Heimatinsel Ithaka. Die Berechnungen von "Ithaca" basieren auf Informationen aus einer Datenbank des Packard Humanities Institute in Kalifornien, in der über 178.000 antike Inschriften enthalten sind.

Die in der Datenbank enthaltenen Texte sind in der Vergangenheit bereits von Expertinnen und Experten untersucht und bis aufs kleinste Detail analysiert worden – in das Programm konnten die Entwickler so eine grosse Menge an Informationen über antike Inschriften einspeisen. Zusätzlich nutzte das Team das Lexikon griechischer Namen von der britischen Oxford Universität, um dem Programm auch beizubringen, wann welche Namen in welchen Regionen am häufigsten vergeben wurden.

Das Programm kann ohne Hilfe von Menschen Inschriften, in denen einzelne Wörter fehlten, mit einer 62-prozentigen Genauigkeit wiederherstellen. Historikerinnen und Historikern ohne das Programm gelang das nur mit einer rund 25-prozentigen Genauigkeit. Wenn aber Expertinnen und Experten das Programm „Ithaca“ nutzen, verbesserte sich auch das Endergebnis. Demnach konnten Historiker mithilfe von „Ithaca“ die Texte mit einer Genauigkeit von etwa 72 Prozent rekonstruieren. Dass die Kooperation zwischen der KI und den Fachleuten das beste Ergebnis liefert, ist für die Entwickler des Programms keine Überraschung.